Dies ist der zweite Teil des Blogartikels, bitte lies unbedingt den ersten Teil vorher, da werden Grundlagen des Clearing erklärt, wichtige Vorinformationen über die Klientin in diesem Beispiel und die Beschreibung des Vorgesprächs! Hier geht es zu Teil 1
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Wir gehen nach dem ausführlichen und vertrauensbildenden (ganz wichtig!) Erstgespräch in die Clearing-Sitzung. Die Klientin gehört zu den Hilfesuchenden, die nicht davon ausgehen, dass da eine Fremdenergie beteiligt sein könnte, ist aber willens und neugierig, mal zu schauen. Ich erkläre vorher auch, dass sich im Clearing nicht nur Fremdenergien melden können, das ist ja die eigentliche Funktion dieser Methode, sondern sich auch abgespaltene Anteile (inneres Kind, Wut, Angst oder andere) und auch frühere Leben der Klientin "melden" können.
Das macht den Einstieg in die Therapie überhaupt sehr offen - das schätze ich am Clearing sehr. So bekommt die Seele die volle Kontrolle über den Einstieg und das Thema der Therapie. Und wenn sie (im übertragenen Sinne) sagt: "Fremdenergien und das Thema, das die beiden (Therapeut und Klientin) im Erstgespräch so interessant fanden, interessiert mich jetzt nicht. Ich will, dass DAS hier angesehen wird, DAS ist jetzt das Thema." Dann gehen wir dem nach, denn unser Ich ist zwar schlau, weiß aber meist wenig über das TiefInnere, und das, was jetzt wirklich drückt.
Folgen wir Deiner Seele.
Das, was im Clearing auftaucht, ist das, was Deiner Seele jetzt im Moment am wichtigsten ist, "auf der Seele brennt". Nicht das, was Du meinst, was wichtig wäre. Vertraue ihr mehr als Deinem Bewusstsein. Ich jedenfalls tue es.
Gut also, wenn Therapeut und Klient bei diesem Vorgehen offen sind für das, was kommen will, nicht mit einem verbissenen "Ich will aber..." an die Therapie gehen. Im Vertrauen auf Deine Seele, dass das, was jetzt auftauchen wird, auf jeden Fall das im Moment wichtigste ist und das, was auch geht, also erfolgreich zu bearbeiten ist - z.B. wofür das Vertrauen in der Sitzung jetzt ausreicht.
Und das, was auftaucht, ist manchmal überraschend anders, als man dachte. Ich halte nichts von übertriebener Kontrolle und Macht des Ichs, aber das ist mein individuelles Vorgehen.
Wer mehr die Problem-zack-Ursache-zack-Lösung meint zu brauchen, wende sich an Coaches. So verständlich diese scheinbare Klarheit durch das Leiden an einem bestimmten Problem ist: Kontrolle hat einen in dieses Problem geführt und die gleiche Kontroll-Haltung wird es schwer lösen können. Deine Seele weiß am besten, was gut für Dich ist. Nicht Dein Ich, nicht ich als Therapeut. Glaube mir, ich habe über zwanzig Jahre Erfahrung in der Arbeit mit Seelen... 😉 (Näheres zu meinem Vorgehen, vor allem in der Einleitung in eine Therapiesitzung s. HIER)
Also dann endlich zur Sitzung:
Nach einer kurzen Pause nach dem Erstgespräch wechseln wir das Setting. Die Klientin legt sich auf die Therapiecouch, schließt die Augen. Sie soll voll bewusst bleiben, daher weder Entspannung noch gar Hypnose. Sie soll sich nur auf sich konzentrieren, ihre inneren Wahrnehmungen verfolgen, aussprechen und meine Stimme hören, daher die geschlossenen Augen. Nichts wird verlangt, es gibt keine Leistung zu erbringen, keine Preise zu gewinnen, nichts falsch zu machen (glauben viele vorher nicht und setzen sich unter Druck... [wie gesagt, Genaueres und Näheres zur Einleitung in die Therapie im eben genannten Artikel, es soll hier nur um das Clearing gehen]).
Dann leite ich eine Lichtübung an, in der sie sich vorstellen soll, wie Licht über ihre Fußzehen in die Füße und dann nach oben in die Beine, Hüften, in den Rumpf und Arme und Rücken bis in den Kopf strömt. Und dann auch die Aura, das Feld um sie herum, ausfüllt. Somit wäre dann ihr ganzes fein- und grobstoffliches Feld mit Licht erfüllt.
Sie muss sich das Licht nicht visuell vorstellen können, sie könnte es auch fühlen oder einfach wissen, dass es sich ausfüllt - das Wahrnehmungssystem ist gleichgültig, nicht alle Menschen sind visuell. Hauptsache, auf irgendeine Weise ist ihr Wesen von Licht erfüllt. Das allein ist für Viele schon angenehm - was aber eher eine Nebenwirkung der hohen Frequenz des Lichts ist, das eben die höchste Schwingung hat, die wir kennen. (Bei manchen Klienten strömt das Licht gar nicht ein, das ist dann auch ein wichtiges Ergebnis, mit dem man arbeiten kann. - Man kann mit allem arbeiten, was hier passiert - oder nicht passiert!)
Das Ganze hat jedoch nichts von einer einleitenden Entspannung (und entspannt auch nicht alle), weil es ein Diagnosemittel für eben auffällige Energien ist. (Dass ich bin Gegner von therapeutisch wertlosem oder gar unproduktivem Schickschnack bin, wozu ich auch einlullende Methoden wie Hypnoseeinleitungen und Entspannung zähle, das erkläre ich genauer im Artikel Mit dem Fluss: Widerstand & Einleitung in der Rückführungstherapie)
Diese Lichtübung ist vielen schon bekannt, z.B. als Meditation, die gut tut, die Schwingung erhöhen soll oder als Schutzübung. Es kommt immer auf die Intention an, die dann das Ergebnis einer bestimmten Übung steuert. Hier im Clearing fungiert das Licht wie ein Scan in der Medizin oder ein Röntgenbild - nur dass die Klientin selbst (und nicht ein Apparat oder ein spirituelles Medium) wahrnimmt, wo sich etwas Interessantes, Auffälliges in ihrem Energiesystem befindet. Was hier bedeutet: sie nimmt in der Übung wahr, wo das Licht nicht hinwollte, es dort dann dunkel blieb oder der Körper an irgendeiner Stelle auf das Licht reagierte - ein Zucken eines Fußes oder eine Anspannung im Nacken, ein Zittern der Hand oder ein Druck auf der Brust vielleicht.
Bei mindestens 90% der Klient*innen ist das Licht am Ende der Übung nicht ihr ganzes Feld ausfüllend.
Ich frage dann also zunächst, wo das Licht nicht hingekommen ist, ob der Körper sich an irgendeiner Stelle, wo das Licht hinfloss, gemeldet hat oder sonst irgendwelche anderen Reaktionen auftauchten. Es spielt hier keine Rolle, ob die Phänomene, zum Beispiel der Druck auf der Brust, schon vor der Übung bekannt waren oder nicht - auch vorher hatte dieser Druck ja eine Bedeutung, also kommt alles auf die "Energieliste". "Liste", denn meist sind es mehrere Stellen, die auf das Licht reagiert haben oder die es blockiert haben. Das interessiert uns alles!
Und danach beginnt eine spannende gemeinsame Entdeckungsreise: Was verbirgt sich hinter dem, was da Zeichen gibt?
Die Klientin antwortet jetzt nach der Übung, ihr Hals wäre dunkel und außerdem stockte der Fluss des Lichts am Zwerchfell.
Das ist unsere Energieliste.
Das Schöne ist, wir brauchen nie herumzuspekulieren, im Internet oder Büchern nachzuschauen, was das alles bedeuten könnte (Hals - Halschakra etc.), sondern können alles direkt befragen (übrigens nicht nur in einer Sitzung, sondern auch Du im Alltag kannst das versuchen, wenn Dich Symptome plagen!).
Am prominentesten sei jetzt der Hals, also konzentriert sich Viola auf den Hals. Das Zwerchfell lassen wir erst einmal für später, wir registrieren es und wenn es nötig ist und die Zeit kommt, vielleicht erst in weiteren Sitzungen, wenden wir uns ihm zu.
Zum Hals: Irgendeine Energie hat das Licht nicht in den Hals fließen lassen, sie spreche ich jetzt direkt an. Die Klientin hatte ich vor der Sitzung gebeten, alles spontan auszusprechen, was ihr in den Sinn käme, sei es noch so "verrückt", klein oder unerklärlich.
Ich frage also direkt die Energie in Viola, wie lange sie schon da wäre, dort im Hals. Viola horcht nach innen. Ihre Aufgabe ist nur, wahrzunehmen und alles mitzuteilen, mehr nicht.
...
...
Nichts, keine Antwort.
Ich spreche weiter mit ihr, lasse mich nicht abschrecken. Viele Energien sind oft anfänglich unwillig - wütend, oder schweigend, wollten nicht entdeckt werden und/oder haben Angst. Ich versuche, Vertrauen zu gewinnen, nichts zu pushen, gehe auf das Schweigen ein. Die Klientin selbst äußert ihren Eindruck, dass da etwas oder jemand ist, der nicht antworten, sich nicht zeigen möchte. Da ist große Angst, das spürt Viola und weint. Da sei Angst vor etwas Größerem, sagt Viola.
Wer jetzt weint? Das ist oft nicht zu unterschieden (siehe Resonanz). Sicherlich jetzt die Fremdenergie, wahrscheinlich haben aber beide etwas Angst. Ich spreche beruhigend auf die Energie ein, versuche, der Energie die Angst vor uns zu nehmen.
Ich frage dann die Energie (wie immer über Viola), ob sie irgendwann von außen gekommen ist - "ja" - und ob sie jemals einen eigenen Körper hatte. Viola sagt als Viola (also wechselt von ihrem Medium-Dasein noch in ihre eigene Perspektive, ist noch nicht so stark mit der Energie identifiziert), die Energie sei "hell, feminin und schüchtern".
Ich spreche unbeirrt weiter direkt mit der Energie, frage sie, wann sie vielleicht mal einen Körper hatte. (Wir müssen meist die Vergangenheit der Fremdenergie erforschen, damit sie und wir verstehen, warum sie überhaupt jetzt hier ist, wie sie da hingelangt ist und was die Resonanz zwischen den beiden ist, später mehr darüber.)
Sie sei ein Mädchen, vier Jahre alt. Da sei ein See vor ihr, "es ist still und neblig. Ich guck´ mir die Wellen im See an".
Ich: " Bist Du da alleine?" - "Ja, ich bin alleine..." -
"Wo sind denn Deine Eltern?" - "Meine Mutter hat schwarze Locken" (Der Klientin fällt es jetzt überhaupt nicht schwer, für die Energie zu sprechen, die Antworten sind flüssig und spontan und es gibt keine Notwendigkeit mehr, aus ihrer eigenen Sicht zu sprechen, da wir den Kontakt mit dem kleinen Mädchen stabil hergestellt haben.)
"Ich darf nichts sagen. Der Onkel ist im Haus, in der Nähe des Sees, er hat ein rotes Auto. Ich mag ihn nicht."
Ich frage, ob denn vorher etwas war, bevor der Onkel da war? (Nicht schwer zu ahnen, dass da eine wichtige Geschichte dahinter liegt - überhaupt manches, was einem als Therapeuten in den Sinn kommt, kann man nicht rational begründen, nennen wir es Intuition... 😉 )
"Ich bin im Krankenhaus. Ich bin krank. Meine Mutter ist da, aber nicht in echt." (Die Klientin weint - das ist aber deutlich spürbar das Weinen des Mädchens; Violas Körper verkrampft sich dabei sehr. Was das "nicht in echt da" bedeutet, können wir jetzt auch erst mal nur ahnen).
Sie hätte einen sieben Jahre alten Bruder, der sei beim Onkel und nicht im Krankenhaus. "Mein Vater hat meiner Mutter was angetan... Ich hab´s gehört, wie er ihr was angetan hat. Sie haben oft gestritten, mein Bruder hat sich dann oft die Ohren zugehalten... Ich hatte keine Angst, mein Bruder hatte mehr Angst. Er hat verstanden, was gesagt wurde. Er hat so viel Angst, er kann nicht auf mich aufpassen."
(Vielleicht fragst Du Leser/in Dich: Wo ist da ein Dialog zwischen Therapeut und Energie? Ich stelle zwischendurch natürlich immer wieder Fragen, die das Erzählen und Weitererzählen und Erklären des Mädchens, nennen wir sie hier Mary, erleichtern sollen. Ich erwähne sie hier aber nicht immer, um das Lesen zu erleichtern und zu verkürzen.)
Um Verwirrung vorzubeugen, es gibt also bis jetzt mehrere Zeitebenen: Eine Zeit, in der sie am See steht, die mit dem Onkel zu tun hat; dann eine Zeit vorher im Krankenhaus und dann noch eine Zeit zuhause, zusammen mit dem Bruder und den Eltern. (Therapiearbeit ist oft detektivisch. Übrigens ein Grund, warum das Ganze schwerlich ausgedacht sein kann.)
Jetzt sind wir bei ihr zuhause.
Mary weiter: "Schreibtisch, im Schreibtisch... da ist eine schwarze Pistole... ich hab´ gerne Schubladen, aber die war verboten. Meine Mutter ist im Durchgangszimmer, ein anderes Zimmer. Ich kann sie sehen, die Tür ist offen. ... Nein, da ist kein Streit, kein Ton zu hören. Meine Mutter sieht ihn nicht kommen, ich seh´ ihn kommen (ihr Vater ist gemeint)... ich hab´ nichts gesagt (in der Klientin auf der Couch ist jetzt ein starkes Beben und Pressen, die Anspannung in der Kehle ist groß; alles bleibt sichtbar "drin im Körper").
.....
Ich hab ihr nichts gesagt!! Ich muss sie warnen, aber habe nichts gesagt! Er geht `rein zu ihr und macht die Tür zu... Ein Schuss... er hat sie erschossen... ich sitze noch am Türrahmen...
...alles ist still... still... ich sag´ immer noch nichts..."
"Wo ist Dein Bruder?" - "Mein Bruder ist in unserem Kinderzimmer. Er liegt mit seinem Kuscheltier im Bett, er ist blond, ich habe dunkle, schwarze Locken wie Mama. Papa hat blonde Haare.
...
Nichts passiert... ist so still wie am See... unangenehm still..."
Dann ist die Polizei da und sie kann immer noch nichts sagen. Dann ist Mary irgendwann im Krankenhaus. Sie hat keine Schmerzen, sähe ihre Mama und ihren Papa nicht wieder. Eine Frau will mit Mary sprechen, sie sagt aber immer noch nichts.
Ich ahne etwas: "Kannst Du denn überhaupt sprechen?" - Mary: "Ich kann nicht sprechen, ich konnte noch nie sprechen... die wollen wissen, was passiert ist... mein Bruder sagt denen, dass ich stumm bin... er wollte nie was hören und ging immer weg oder hat sich die Ohren zugehalten, wenn meine Eltern sich gestritten haben. Er hat immer mehr Angst, er hat verstanden, was sie sagten. Ich will aber trotzdem alles sehen und hören, sonst bin ich nicht dabei."
"Haben Dich Deine Eltern lieb?" - "Mama liebt mich. Ich bin ihr sehr ähnlich. Papa ist nicht böse, der ist hilflos und eifersüchtig. Mama soll sich nicht schön machen oder alleine weggehen. ... er liebt meine Mutter mehr als uns Kinder, er beschäftigt sich mehr mit ihr als mit uns. Wir sind ihm eigentlich egal, nur sie ist wichtig."
Mary hat eine sehr sehr nahe Beziehung zu ihrer Mutter, das ist deutlich.
Die Schlüsselsituation und die Umstände vorher sind noch nicht ganz klar, wir müssen da nochmal hin.
Zwischendurch beschreibt sie, dass wir in Texas sind, in einem Holzhaus - wie sich später im Gesprächsverlauf herausstellt, ist es das Jahr 1970 und das Zuhause ist ein Ferienhaus, kein Wohnhaus.
Mary hat ein blaues Kleid an, eine Strickjacke, weiße Strümpfe und schwarze Schuhe.
"Was war an dem Tag, kurz vor dem Schuss? - "Mama wollte mit uns weggehen. ...Koffer... bevor mein Vater da `reingeht.... wir sind fertig... ich wollte auch... mein Bruder hat Angst, weil er mehr versteht. Ich hab´ gar keine Angst, ich weiß nur nicht, was passiert...
Ich warte im Flur, mein Bruder geht in sein Zimmer. Mein Vater ist im Nebenzimmer, meine Mama geht da `rein und macht die Tür hinter sich zu... ich habe nichts gesagt, ich hab´ ihr nichts gesagt! (der Körper der Klientin bebt vor Emotion - die körperlichen und emotionalen Reaktionen der Fremdenergie bilden sich natürlich auch auf der Klientin ab und öfter als ich es hier beschreibe)... ich wusste, was er tut: nichts Gutes.
Ich hab´ nie das Gefühl gehabt, dass ich etwas beeinflussen könnte, weil ich ja nicht sprechen kann."
Anmerkung dazu: "beeinflusst" und "hilflos" sind sicher keine Worte einer Vierjährigen. - Und überhaupt: Sie kann jetzt sprechen! Kritiker hielten das Ganze dann vielleicht für nicht authentisch und unglaubwürdig. Manchmal, wenn auch sonst Ton, Sprache und Stimmhöhe der Klientin in der Sitzung wie die eines Kindes klingt, scheinen Inhalte manchmal in eine Erwachsenensprache umgesetzt zu werden. Es ist zwischendurch oft ein wortloses Verständnis zwischen Seelen (Klientin und Fremdenergie), das da am Werk ist und wird dann mit "erwachsenen" Worten beschrieben. Man kann ja auch aus früheren Leben erzählen, ohne die Sprache von damals zu sprechen, was ebenfalls eine Übersetzungsleistung ist: man spricht von Seele zu Seele in der Sprache, die man jetzt hat.
"Dann ist es sehr laut, ich habe mich sehr erschrocken. Dann wird es ganz ruhig. ... Dann ein zweiter Schuss... dann ist es sehr lange still, ich habe nichts mehr gehört.
...
...
Die Polizei kommt.
Die Tür ist offen. Ich bin oben. Sie sehen mich erst gar nicht, mein Bruder sieht mich auch nicht. Er ist bei den Polizisten. Die haben Pistolen in der Hand, sind sehr laut, sind aufgeregt, rufen. Ich kann mich nicht bewegen. Nachdem sie mich gesehen haben, bringen sie mich ins Krankenhaus, ich bin nicht verletzt. Ein Arzt, groß, streichelt mir über den Kopf und sagt mir, dass ich sehr hübsch bin und dass ich ein bisschen dableiben muss. Ich kann nichts machen, nichts sagen." Zur Stummheit kommt noch die Starrheit in der traumatischen Situation.
"Wo ist Dein Bruder?" - "Mein Bruder ist nicht so wichtig, aber Mama. MAMA!" (Die Klientin, in der Fremdenergie-"Rolle", weint.) Ich weiß, was das heißt, tot zu sein. Ihre Stimme fehlt mir am meisten. Sie hat immer für mich gesungen. Ich hätte gerne mitgesungen. Summen kann ich, schreien nicht. Ich habe mitgesummt. Dann war ich nicht alleine."
Der Onkel väterlicherseits nimmt die Geschwister auf, die Mutter und auch der Vater sind tot. Die Mutter war wohl im Krankenhaus nach ihrem Tod als Seele bei Mary, wie sagte Mary: "Meine Mutter ist da, aber nicht in echt."
Der Onkel nimmt die beiden Kinder nur unwillig und kümmert sich dann auch nicht um sie.
Das Schlimmste für Mary ist, dass die Mama nicht mehr da ist, sie fühlt sich verloren und einsam und denkt sogar daran, ihrer Mama hinterherzugehen (hier weint die Klientin wieder).
"Da ist es still. Meine Mama ist in dem See, ich kann sie hören... (weint) ich habe keine Angst... ich friere ganz viel, bin jetzt auch im See... ich zittere ganz viel, das macht mich müde... die Kälte lenkt mich ab vom Ertrinken... dann spüre ich nichts mehr... ich kann die Stimme von Mama hören... sie holt mich ab... ich höre sie... ich bin müde, ich schlafe ein, ich spüre nichts mehr... ich kann mich nicht mehr bewegen, krieg´ keine Luft mehr, ich bin unter Wasser... ist alles ganz weich... ich lass´ es einfach passieren... ich mache nichts... ist nicht mehr kalt... ich erschrecke, ich geh´ weg (sie meint wohl, ihre Seele verlässt den Körper) und tauche auf, es zieht mich nach oben und es wird wieder weit... sie ist da!... (weint)... ich sag´ was zu ihr: `Mama!´... sie nimmt mich in den Arm: `Ist alles gut!´... "
Mary (und damit die Klientin auch) ist sichtlich sehr bewegt.
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"Wie geht es dann weiter?" frage ich nach einer kleinen Weile.
"...Da ist eine Mauer, ein Holztor, dahinter ein Garten. Es ist nicht mehr Winter, da sind Weinblätter. Es ist sehr hell und warm und schön.
Mein Vater ist da, er ist anders... er freut sich, dass ich da bin. Er nimmt mich auch in den Arm. Er war so unnahbar, das ist er nicht mehr. Ich hab´ ihn sehr lieb."
Es findet also ein Wiedersehen zwischen Mary und ihren verstorbenen Eltern statt.
Obwohl Mary am Beginn der Sitzung schon gesagt hatte, dass sie von außen kam, also eine Fremdenergie ist, frage ich sie jetzt nochmal zu meiner Vergewisserung, ob sie im heutigen Leben Viola sei, wir also vielleicht ein früheres Leben von Viola bearbeitet hätten. Ich frage das, weil es klingt, als wäre Mary damals ins Licht gegangen und könnte dann streng genommen keine Fremdenergie hier bei uns sein. Sie verneint. Sie sei nicht Viola, Viola solle ihr helfen, zu verzeihen. (!) Also ist sie nicht bei den verstorbenen Eltern geblieben, möglicherweise war sie noch nicht "richtig" im Licht.
Eine andere Hypothese, die hier näherliegt, ist, dass nur ein Teil von Marys Seele ins Licht gegangen ist, ein zweiter Teil in die heutige Viola gegangen ist. Diese Teilung ist meiner Erfahrung nach nicht häufig, kommt aber vor. (Wer in dieser Arbeit feste und vorgefertigte Vorstellungen von hat, wie etwas wäre, sein "sollte" oder von "Experten" gelehrt wird, der wird schnell als Therapeut in der Praxis schnell davon kuriert... Und das ist gut so. Nur dann bekommt man als Therapeut die nötige Offenheit, die man für die Wahrheit des Klienten braucht. Um sie geht es, und nicht um die Bestätigung von Privatmeinungen, Lehrbüchern oder gechannelten "Offenbarungen". Es gibt so gut wie alles und immer auch Ausnahmen. 😉 [Außer vielleicht vom Resonanzgesetz, würde ich bis jetzt sagen.])
Im weiteren Gespräch mit Mary wird klar, warum sie bei Viola ist und, zumindest teilweise, nicht ins Licht gegangen ist. Es gibt mehrere Gründe dafür:
Viola soll für sie sprechen, weil sie es nicht kann. Das bedeutet: Ihre Geschichte soll erzählt werden, gut abgeschlossen werden, sie quasi Erlösung und Ent-Schuldung finden kann.
Dann - und das ist der noch emotionalerer Grund: Sie möchte im heutigen Leben Violas Tochter sein. (Mary/Viola weint) Und es geht noch weiter: Viola ist damals die Mutter von Mary gewesen! Auch diese starke Bindung hat sie nicht komplett ins Licht gehen lassen.
Und jetzt - das hat sie vorhin schon angedeutet - würde Mary Viola gerne um Verzeihung bitten, weil sie sie nicht beschützt, gewarnt hätte.
Viola kann Mary sehr leicht vergeben - das ist Mary so wichtig gewesen: "Es war nicht Deine Schuld und es war auch nicht Deine Aufgabe, mich zu beschützen!"
Puh, das ist viel, aber alles zu verarbeiten, Viola ist nicht überfordert. Es ist eher ein Gefühl, dass endlich alles an den richtigen Platz kommt.
Jetzt möchten wir die Situation von damals zu einem bestmöglichen Abschluss bringen. Dafür initiieren wir ein Treffen der damals beteiligten Seelen zur Aussprache und weiteren Klärung und Befriedung der Beziehungen, damit so wenig wie möglich Offenes übrigbleibt. Alles aber im zeitlichen und im inhaltlichen Rahmen im Hinblick auf die Klientin, darauf, was jetzt wichtig ist und zu klären ist. Denn irgendwann lässt auch die Energie und Konzentration für eine solche intensive Sitzung nach.
Also bitten wir die Seele des Vaters von damals zu uns (die Mutter von damals ist ja sowieso schon da, Viola war ja die Mutter). Jede Seele können wir so treffen, indem wir sie einfach aufrufen.
Es werden uns dadurch weitere Dinge deutlich:
Die Mutter hat auch Schuldgefühle dem Vater gegenüber, weil sie ihn verlassen wollte, obwohl er sie liebte und alles getan hat, dass sie bleibt. Sie war Sängerin und Schauspielerin (wieder das Thema Stimme!). Sie hätte nie etwas mit einem anderen Mann gehabt. Das glaubt der Mann noch nicht so recht (es ist aber auch nicht die Aufgabe, in einem Clearing alle Beziehungen von damals gleichzeitig zu versöhnen. Es genügt an dieser Stelle manchmal, nur so weit zu gehen, wie alte Beziehungen das Thema betreffen und nicht die Weiterentwicklung der Klientin hindern - Ökonomie.) Es stellt sich auch heraus, dass er kein abgrundtief böser Mensch war, sondern eher hilflos, genauso, wie es Mary auch schon fühlte. Seine Frau war sein Ein und Alles und er hatte große Angst, sie - und damit alles - zu verlieren. Außerdem fühlte er sich ihr auch immer unterlegen, weil sie so erfolgreich war.
Jetzt ist Vieles gesagt und ausgetauscht - das, was im Moment geht. Dadurch erreichen wir noch weitere Erleichterungen. Alles, was angesprochen und ausgesprochen wurde, befreit.
Jetzt verabschieden wir den Mann, auch wenn er noch kleine Restvorbehalte gegen seine Frau hat, das ist an dieser Stelle tolerabel.
Noch wichtiger ist jetzt die Beziehung zwischen Viola und Mary. Mary hat uns viel Wichtiges für das heutige Leben von Viola offenbart und Mary wiederum wurde ent-schuldigt, was ein riesen Erleichterung für eine Seele sein kann. Viola äußert nun: "Es wäre gut, wenn Du gehst. Und Du weißt, dass ich trotzdem bei Dir bin. Es bringt uns beiden nichts, wenn Du bleibst." Mary ist einverstanden: "Ich warte dann im Licht und komme wieder!" Mary scheint zu grinsen und meint damit eine Wiederkehr als Violas Baby, die sie sich wünscht...wer weiß...
Die beiden können sich loslassen. In Frieden und Harmonie. Es ist alles so weit geklärt und niemand muss hier gegen seinen Willen weggeschickt werden.
Mary geht ins Licht, das sieht Viola. Die Klientin entspannt sich sichtlich.
Danach machen wir die Lichtübung nochmal - nun ist alles in ihr und um sie herum hell.
Die Stelle am Zwerchfell, die sich anfänglich in der Lichtübung gemeldet hat, ist jetzt auch hell. Das heißt nicht, dass sie weg ist, die Energie von Viola ist jetzt nur nach der Sitzung höher. Diese Energie kann sich daher irgendwann wieder melden, dann könnte man damit arbeiten.
Der erste Sitzungstag ist zu Ende, für heute ist es genug, morgen geht es weiter (generell zum Verlauf meiner Therapie in Doppelsitzungen s. Verlauf).
Irgendwann im Verlauf des Gesprächs fragte ich Mary, wann sie denn zu Viola gekommen sei. Diese Momente sind oft besondere im Leben der Klient*innen. Mindestens aber geben sie meist sehr guten weiteren Aufschluss über die Resonanz zwischen Energie und Klientin, die mich im Clearing besonders interessiert. Um dann, wie gesagt, damit in der anschließenden Rückführungstherapie weiterzuarbeiten, weil das jetzt im Moment das wichtigste Thema ist, das angegangen werden sollte - ein Vorgabe von Violas Seele, wie man sagen könnte.
Also wann "trafen" die beiden aufeinander? Viola war 23 oder 24 Jahre alt, kurz bevor sie schwanger wurde. Viola konnte von einem auf den anderen Tag nicht mehr sprechen. Sie fühlte sich in einem Verhandlungsgespräch in ihrem Job überfordert. Nicht nur überfordert, sie war genervt davon, von unwichtigen Dingen zu sprechen, ihre Stimme für Unwichtiges zu benutzen. Sie wollte nichts verkaufen müssen, Kunden Unwahrheiten erzählen. Dann war die Stimme weg, sie konnte nicht mehr sprechen. Das machte sie hilflos, der Stress, die Anstrengung war erschöpfend. Nach dieser kurzen Krise hätte sie ihre Stimme wieder gefunden und sie wäre dann konstant da geblieben. Angeschlagen blieb die Stimme trotzdem, das war ja ein Anlass, in meine Praxis zu kommen.
Hier haben wir die Resonanz zu Mary: Nicht sprechen können und sich einsam, abgeschnitten von den anderen und vor allem dadurch hilflos fühlen, andere nicht erreichen zu können - die Empfindung, sie hätte keine Macht mehr über die Sprache und damit ebenso wenig über die Welt (auch das ist ja ein Thema des Halschakras: Macht, Kontrolle über die Außenwelt über die Sprache - neben der Kreativität und dem Ausdruck des Innenlebens).
Sie (und Mary) hätten sich vielleicht anders ausdrücken können. Aber das scheint gar keine Option gewesen zu sein, weil, zusätzlich zur Unfähigkeit zu sprechen, die gefühlte Ohnmacht und Angst in der traumatischen Situation so groß waren.
Es geht demnach um den inneren Konflikt, der im Kern den Glaubenssatz hat:
"Ich möchte mich wahrhaftig äußern, kann aber nicht." Das führt zur Erfahrung "Ich komme nicht an die anderen heran, werde nicht gehört oder verstanden, fühle mich draußen." Das ist noch dazu verkoppelt mit Schuldgefühlen.
Wie Du siehst: Das sind alles Themen, die im heutigen Leben der Klientin eine große Rolle spielen, wie wir im Erstgespräch schon erfahren haben. Diese Themen und die nahe Beziehung zwischen Viola und Mary damals stellen die Resonanz/Anziehung her.
Es ist ein Konflikt zwischen "Wenn ich etwas (Falsches) sage, mache ich mich schuldig" (Viola in ihrem Job) und "NichtsSagen macht auch schuldig" (Theorie: Mary und Violas Eltern im heutigen Leben sind die Spiegel hierfür). Das heißt: beide Möglichkeiten sind mit Widerstand und möglicher Schuld aufgeladen, nichts ist hier dann richtig. Ein handfestes Dilemma mit riesiger Spannung und Aufladung.
Warum das für die Klientin auch so verknüpft ist, das kann nur die Arbeit an ihren eigenen Erfahrungen weiter erhellen. Genau das ist die Aufgabe der anschließenden Rückführungstherapie. Das macht dieses Clearing zum TiefenClearing. In ihrer Biographie im heutigen Leben hatten wir dafür im Erstgespräch schon genügend Beispiele für diese Konflikte, jetzt in der Therapie müssen wir jedoch weiter zurück zu ihren Ursachen...
Am nächsten Tag gehen wir in die Rückführungstherapie und kommen über eine Traurigkeit aktuell in der Klientin, das Gefühl von Getrenntheit und SichUnbeschütztFühlen, die durch die Sitzung gestern ausgelöst wurden, in ein früheres Leben als Sohn einer Priesterin, der als Erwachsener selbst zum Priester wird... aber das ist eine andere Geschichte, die an dieser Stelle nicht fortgeführt werden kann...
...ach ja, halt mal: Hat sich die Klientin sich das alles ausgedacht?
Eine für mich etwas ermüdende Frage. Gegenfragen: Warum sollte sie? Und wer kann sich so eine Geschichte ad hoc ausdenken? Wäre Viola bei dieser reichen Phantasietätigkeit, so inhaltlich komplex und noch dazu nicht-chronologisch erzählt und doch stimmig, nicht Schriftstellerin geworden?
Aber gut, wer zweifelt und mehr über Phantasie und Wirklichkeit in Therapiesitzungen wissen möchte, dem sei mein Artikel Ich war nie Cleopatra! empfohlen.
Du siehst an dieser unsystematischen Auflistung, dass es ganz verschiedene Arten von Energien gibt und die ganz unterschiedliche Beweggründe haben, zu Betroffenen zu gehen. Mit diesen, den Energien selbst oft auch unbewussten, Gründen hängen dann auch die Resonanzthemen zusammen, die die beiden zusammengebracht haben. Eine gemeinsame, nicht abgeschlossene Geschichte in einem früheren Leben. Ein NochNichtLoslassenKönnen ist dabei nicht immer, aber sehr häufig ein zusätzlicher Anziehungsgrund.
Wichtig ist immer das Thema selbst. In meiner Praxis sind die in den Klienten häufigsten ungelösten großen existentiellen Themen: Schutz, Ängste, Trennung/Verlust, Einsamkeit bzw. ImStichGelassenFühlen, Schuld, Rache, Druck, nicht-ausgelebte Wut - und natürlich das große, allumfassende Thema: fehlende Eigenliebe.
Diese Themen können wir im Clearing, also in der allerersten Sitzung der Therapie schon, identifizieren. Sie haben die Klienten meist schon über mehrere Leben hinweg beschäftigt und können nun endlich gelöst werden. Wir wissen, worum es eigentlich im Leben der Klientin geht. Nicht immer enthüllt sich das im Erstgespräch schon so klar, wie in unserem Beispiel hier.
Damit haben wir auch folgerichtig eine Handlungsanweisung für die weitere (Rückführungs-)Therapie, die direkt aus der Seele kommt, nicht unbedingt aus den bewussten Themen oder Symptomen, die den Klienten in die Praxis gebracht hat, wie oben schon erwähnt. Wir sind jetzt viel näher an den Wurzeln der "oberflächlichen" Probleme. Die tieferen Themen haben die Probleme in Form von zum Beispiel Beziehungsmustern oder Ängsten oder körperlichen Symptomen etc. überhaupt in Gang gesetzt. Daher der Begriff TiefenClearing.
Wir können feststellen:
1. dass die Fremdenergie zwar Probleme verschärfen oder reduzieren kann, diese aber schon vorher existierten,
2. dass Fremdenergien immer eine Funktion für den Betroffenen haben, gleich, wie unangenehm die Beziehung zwischen Klient und Energie an der Oberfläche aussieht. Diese Funktion hat sich aber, da die Fremdenergie im Clearing sichtbar wird, so langsam erledigt (das Thema selbst sicher noch nicht) oder wir können es im Clearing selbst klären.
Meist kommt es in der Sitzung zum ersten Mal zu einem bewussten Kontakt und zu Kommunikation zwischen Energie und Klientin kommt. Hierdurch kann dann erst eine gute Aussprache zwischen den beiden, Vorwürfe und Vergebung, Wut und Liebe und/oder anschließend eine Trennung nach Jahrhunderten stattfinden, sollte eine vorherige Beziehung in einem früheren Leben vorliegen.
Es handelt sich immer um unerledigte Dinge aus der Vergangenheit und/oder abgespaltene Anteile im Klienten - also generell um Widerstände (= das Zentrum aller Probleme, daher mein Lieblingsthema. Mein Blog ist dementsprechend voll von weiteren Erklärungen dazu. Es lohnt sich sehr, Dich damit zu beschäftigen, ein Verständnis davon hat ganz praktischen Wert.)
3. dass diese Fremdenergien daher hilfreiche Hinweise im Clearing für die weitere Arbeit an genau dem Thema der Klienten bieten.
Mit ihm gehen wir dann in die Rückführungstherapie: Wo und wann war in dem Klienten das Bedürfnis nach Schutz oder Einsamkeit und Trennung am größten, wo spielte Wut in der Seelen-Vergangenheit eine Rolle etc. (Zum genaueren Vorgehen in der Rückführungstherapie siehe u.a. das Sitzungsbeispiel zum VerlassenWerden)
TiefenTherapie allgemein bedeutet immer: Kommunikation herstellen mit etwas, womit Du die Kommunikation irgendwann abgebrochen hast; Kontakt mit etwas, das Du irgendwann verneint hast und noch immer verneinst (traumatische Situationen (Verdrängung), verleugnete Anteile und im Falle des Clearings besonders: Fremdenergien...)
1 Eigen-Scan des Energiesystems mit Hilfe der Lichtübung durch die Klientin
2 Kommunikation mit der Energie: Therapeut spricht das prominenteste Energiephänomen an, Kontakt mit der gefundenen Energie herstellen, d.h. einen Dialog beginnen zwischen mir und der Energie. Die Klientin ist dabei Sprachrohr der Energie, antwortet für sie
Die wichtigsten Fragen, die dieser Kontakt beantworten soll:
Manche dieser Fragen kann die Energie manchmal selbst nicht beantworten, weil ihr selbst ihre eigenen tieferen Beweggründe nicht bewusst sind. Und nicht jede Energie ist superintelligent. Aber Fragen kostet nichts. Immer neugierig und offen und zugewandt sein.
3 Vorgeschichte: In den allermeisten Fällen ist es notwendig und Kern des Clearings, die Geschichte der Fremdenergie zu klären, bevor die Besetzung stattfand. Also gehen wir dann schon in eine notwendige Rückführung, jetzt erst einmal aus der Sicht der Energie. Wenn es eine Seele einer Verstorbenen ist, wird es uns in das Leben führen, das sie vor ihrem Tod gelebt hat. Dass sie dadurch ihre - meist auch traumatische, auf jeden Fall unabgeschlossene - Geschichte anfängt, aufzuarbeiten, ist kein Selbstzweck oder Therapie auf Kosten der Klientin, die ja schließlich für die Sitzung bezahlt hat und nicht die Fremdenergie. Denn wir bekommen hier
4 Trennung möglich? Was braucht die Energie noch, um die Klientin zu verlassen? - Vorausgesetzt natürlich, die Klientin möchte, dass sie geht. Zwischendurch befrage ich also die Klientin selbst über die jetzige Situation. Ihr war ja vorher meist gar nicht bewusst, dass da jemand war. Hier ist manchmal eine kurze Aufklärung der Energie durch mich nötig, zum Beispiel, dass sie selbst ja festhängt und nicht weiterkommt, wenn sie bei der Klientin bleibt, ihre Ziele bis jetzt nicht erfüllt hat oder jetzt aufgeben kann, dass das Licht auf sie wartet etc.
5 Gespräch "zu dritt": Therapeut - Klientin - Fremdenergie: Wenn sich Klientin und Energie alles gesagt haben, was sie noch auf dem Herzen haben: sich Glück wünschen auf dem weiteren Weg, ggf. Vergebung - meist vergibt die Klientin der Energie für den vermeintlichen "Übergriff" (die Mitbeteiligung wird den Betroffenen oft schon im Clearing bewusst) oder sie bedanken sich gegenseitig - das wäre die ultimative Einsicht in die (Spiegel-)Funktionen, die sie gegenseitig für sich ausgefüllt haben: Schutz, Stärkung der Aggressivität, Linderung der Einsamkeit etc. Wenn der Klientin nichts gefehlt hätte, wäre da keine Fremdenergie - so einfach kann man es auf den Punkt bringen. Ohne vorherige Abspaltungen, Verdrängungen, Widerstände keine Resonanz. Die Verantwortung daran trägt jedenfalls nicht die Fremdenergie.
6 Loslösung: Wenn beide es möchten, findet die Verabschiedung statt (die oft sehr emotional sein kann). Die Energie geht ins Licht - manchmal schnell, manchmal langsam, manchmal soll sie noch in der Nähe bleiben (wenn Klientin und Energie sich noch nicht ganz sicher sind, ob die Klientin sich wirklich alleine beschützen kann oder Angst vor der anstehenden Einsamkeit hat etc.)
Wenn eine Verabschiedung (die ich natürlich nie forciere) nicht stattfinden kann, was selten vorkommt, "hängen" die beiden noch zu sehr aneinander. Dann ist klar, dass die Resonanzthemen doch erst einmal tiefer bearbeitet werden müssen. Dann ist die Angst vor der Trennung zu groß, die Funktion der Fremdenenergie (z.B. Schutz) ist noch zu stark und nötig. - Achtung! Auch wenn die Fremdenergie nicht gehen will und die Klientin sie loswerden will! - Unbewusst lädt die Klientin dann die Beziehung noch auf. Also heißt es hier: Clearing "pausieren", in die Rückführung gehen mit den Themen, die im Clearing deutlich wurden, danach wieder zurück ins Clearing, dann dürfte das Loslassen gelingen, weil die Resonanzenergie reduziert oder ganz aufgehoben wurde. Oder Klient und Energie waren ein Liebespaar und wollen sich nicht, nach ein oder zwei Stunden Bewusstwerdung der Präsenz, nachdem sie vielleicht schon über Jahrhunderte unbewusst verbunden waren, sofort wieder trennen. Das ist natürlich zu respektieren. Die Trennung kann man zusammen (oder der Klient selbst für sich) irgendwann nachholen.
Diese Arbeit (wie alle therapeutische Arbeit) kann sich natürlich über mehrere Sitzungen erstrecken. Bitte bei seriöser Therapie nie an ein Ein-Sitzungs-Wunder glauben. Wenn es eins wird, ok, wenn nicht, weiterarbeiten. Nicht auf unseriöse Versprechen hereinfallen. Es dauert, so lange es dauert.
Zum Verhalten des Therapeuten:
Das Clearing fordert viel Empathie der Clearing-Therapeuten, nicht nur für die Klientin, sondern hier auch für die Fremdenergie, weil sie verständlicherweise sonst gar nicht kooperativ wäre. Die unempathische Haltung (oder besser gesagt, nur empathisch zur Klientin hin, die wahrscheinlich eine Energie loswerden will): "Raus hier, Du gehörst hier nicht hin" bräuchte dann auch wirklich einen Exorzismus, eben einen gewaltsamen Rausschmiss, wenn man sich nicht empathisch nähert. Denn wer im Universum möchte so angesprochen werden und ist dann noch kooperativ?
Eine möglichst geduldige und neutrale Haltung, auch und gerade gegenüber aggressiven Energien, ist förderlich, um zu einer Kooperation, überhaupt einer am Ende für den Klienten produktiven Kommunikation, zu kommen.
Das ist keine Taktik, das ist generell meine therapeutische Haltung. Nichts ist ohne Grund im Klienten vorhanden, auch keine noch so böse oder nicht böse Fremdenergie. Die Klientin selbst lädt immer auch von ihrer Seite diese Beziehung auf und ohne ihr (bewusstes oder meist eher unbewusstes) Festhalten - sei es auch noch so selbstzerstörerisch - ist es nicht möglich, dass sich eine Fremdenergie halten kann. Das ist einer der wichtigsten Informationen, die ich - auch Dir, dem betroffenen oder interessierten Laien - hier geben kann. Sie bildet den Hintergrund auch meines Tuns im TiefenClearing.
Profis und Betroffene, die einfach nur eine Fremdenergie wegschicken oder loswerden wollen, könnten diesen Wunsch mal hinterfragen. Was soll dann auch das Räuchern, Baden im Salzwasser, Schwenken von Edelsteinen und anderer Schnickschnack, wenn die Energie eine Funktion für die Betroffene hat?
Reine Symptomdoktorei ohne das notwendige Lesen der superwichtigen Information, die eine Fremdenergie jemandem überbringen kann, gleich, wie sie sich gebärdet. Von Klientenseite her ist es verständlich: wer will schon ungewollt beeinflusst werden. Aber es ist m.E. eine therapeutische Entscheidung, dem als Profi unkritisch zu folgen und diesen Wunsch einfach zu bedienen - oder eben nicht (nur). Ich möchte das jedenfalls nicht. Daher müssen sich solche Klienten, die gar nicht mit und an sich arbeiten möchten, auch folgerichtig gerne woanders hin wenden. Sie wollen gar keine Therapie, sondern Exorzismus im modernen Mäntelchen.
Und ein Wort für die betroffenen Leser*innen, die eine Fremdbeeinflussung bei sich ahnen: Du solltest nicht bis zum Nimmerleinstag warten, bis eine Therapie gar nicht mehr geht, alles Geld für Wegschickerei ausgegeben wurde, die Lebensenergie nahe Null ist etc.
Ich kann Dich daher nur ermutigen, eine Verbindung von Clearing und Therapie zu wählen und nicht den scheinbar einfacheren Weg zu gehen und Deine eigene Themen außer Acht zu lassen! Die Gefahr einer Drehtürtherapie ist sehr groß, das höre ich von Klientinnen immer wieder: Das Problem kommt zurück, wenn es nicht von innen gelöst wurde. Es gibt keinen Grund, warum es das nicht tun sollte.
Das war mein Wort zum Sonntag. 🙂 (Oh, kennt das überhaupt noch irgendjemand? Ich bin so alt... 🙂 )
Wenn Du weiteres Interessantes zum Thema Clearing/Fremdenergien (oder zur Rückführungstherapie, Emotionen etc.) lesen möchtest, folge den Links unten, ich freue mich!
Da ist auch ein Artikel für vom Thema Fremdenergie Betroffene verlinkt, die erst einmal selbst etwas für sich tun wollen, ganz im Geiste des TiefenClearing: auf der Suche nach der Resonanz ("Fünf Fragen").
Ich hoffe sehr, ich habe für Dich das Thema Clearing von der praktischen Seite her etwas erleuchtet.
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Wenn Du mit mir Deine Themen angehen und nicht nur irgendetwas „loswerden“ möchtest, bin ich natürlich gerne für Dich da.
Alles Liebe und wie immer herzlichst,
Dein Ulf
Die in beiden Teilen erwähnten wichtigen Links zum Thema:
Das Clearing: Einführung, theoretische Hintergründe, Fremdenergien
"Super, ich bin besetzt! Vom Nutzen einer Fremdenergie"
"5 klare Hilfestellungen, wenn Du von Fremdenergien betroffen bist. Was wirklich hilft."
Bei "Großen Problemen mit Fremdenergien"
Das AndersAlsAndereFühlen: Die Liebeserklärung an alle Außerirdischen
Rückführungstherapie
Ein Beispiel für eine Rückführungstherapie
Inneres Kind und Rückführungstherapie
Mit dem Fluss: Widerstand & Einleitung in der Rückführungstherapie
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Photos: Beitragsphoto Mädchen im Wasser: Zhen Hu, Unsplash; Lichtei: vom Verfasser; Krankenhausflur: Nevin Ruttanaboonta on Unsplash; Mädchen-Porträt von bess.hamiti@gmail.com, Pixabay; S/W-Holztür: PublicDomainPictures auf Pixabay; Pistole: kerttu auf Pixabay; Mädchen im Wasser: s.o. = Beitragsphoto; Tor zu Brücke: Peter H auf Pixabay;
Ulf Parczyk, Dipl.-Psych.:
Seit über 20 Jahren Praxisinhaber der PraeSenZ-Praxis für Rückführungstherapie. Ich bin neben meiner erfüllenden Tätigkeit als Therapeut auch Autor zahlreicher Blogartikel über die Themen Reinkarnationstherapie / Rückführungstherapie, Clearing & Fremdenergien, Selbsthilfe & Emotionen, über das JA zu Dir & zum Leben. Diese tiefgehenden & ausführlichen Texte sind teils als EBooks erschienen und deren Audios als Podcasts & auf Youtube.
Mir ist daran gelegen, in meinen Veröffentlichungen all mein Wissen weiter zu geben und offen über die Therapieformen und Hintergründe aufzuklären; nicht sehr populär in manchmal nicht ganz kurzen ;) und einfachen Texten. Aber ich glaube, es lohnt sich, sich mit ihnen und den Themen näher und nicht oberflächlich zu beschäftigen. Fast immer sind neben reiner Information tiefe Fragen und Anstöße enthalten, die Dich weiterbringen können. Im Netz wird wenig Ähnliches im deutschsprachigen Web zu finden sein.
Mehr zu meiner Person und meinem Werdegang hier: "Über mich"
Meine spezielle Website zu Karmischen Beziehungen (z.B. über Dualseelen, Probleme in Karmischen Beziehungen etc.) findest Du hier: Karmische Beziehungen, Karmische Liebe