Die brauchen wir gleich. (Nein, Du musst das nicht herbeiholen! Lesen reicht - und später üben!)
Diesen Text und die Übung halte ich für eine der wichtigsten Veröffentlichungen in meinem Blog. Denn:
Emotionen - sie sind das Salz in der Suppe des Lebens. Ohne sie wäre das Leben fad, trist, langweilig. Sicher, in turbulenten Zeiten wünschen sich Viele eine buddhistische OM-Gelassenheit und für Manche ist das auch ein Ziel ihrer spirituellen Bemühungen und Praxis.
Mein Ansatz ist eher der, Emotionen (im Folgenden setze ich der Einfachheit halber Emotionen, Gefühle und Zustände gleich, es soll ja keine Doktorarbeit werden!) zu spüren und nicht auszubremsen und zu unterdrücken, um in der Lebendigkeit zu sein, und weil sie einfach da sind! Sie sind die Frequenz, in der wir schwingen und dieser Schwingung zu widerstehen, bedeutet unauthentisch zu sein, dem fühlenden Sein Widerstand entgegen zu setzen und damit zwangsläufig an Lebensenergie zu verlieren. Später - und nur durch das Annehmen! - kann eine echte, authentische Stärke und Gelassenheit kommen. Denn die Erfahrung zeigt: Das Gefühlsleben ist kein Wunschkonzert - das ist die (nur scheinbar) bittere Pille.
Eine Wunschliste wird vom Leben ignoriert, weil es den ganzen Regenbogen will, wie ich immer sage. Frei schwingen heißt demnach, nicht immer fröhlich, leicht und vergnügt hüpfend durchs Leben zu gehen. Wir reagieren auf das, was in unserer Umwelt geschieht, etwas im Außen löst etwas bei uns im Innen aus - wir sind ein offenes System, keine Muschel oder ein Panzer. Natürlich ist unsere Reaktion meist individuell und abhängig von unseren Erfahrungen. Was uns traurig oder wütend macht, aus dem Häuschen wirft oder deprimiert, kann bei anderen nur ein müdes Achselzucken auslösen.
Auf der Negativliste stehen meist Emotionen wie zum Beispiel Ohnmacht, Wut, Trauer, Schutzlosigkeit, Hilflosigkeit, AlleingelassenFühlen, Verlust/VerlassenWerden, Angst, Arroganz - aber sogar auch Zustände wie Freude oder VerbundenFühlen/Nähe sind oft auch mit Widerstand belegt.
Was steht auf Deiner Wunschliste und was auf Deiner Negativliste?
(Das wird für die Übungen dann noch wichtig. Aber Du bekommst sicher noch Anregungen hier im weiteren Text. Wir haben oft Widerstände gegen Emotionen, die uns gar nicht so bewusst sind. Während des Lesens kommst Du Dir und Deiner Gefühlswelt sicher noch mehr auf die Spur.)
Wenn wir mit unserer Wunschliste an das Leben gehen, bewerten wir diese Zustände - bewusst oder unbewusst. Viele sprechen dann sogar bewusst von "negativen"/ "schlechten" oder "positiven"/"guten" Gefühlen - das drückt schon die ganze Abwehr aus. Es bleibt dann nur die liebe Kontrolle und Manipulation von einem selbst und anderen, um das System so zu halten, wie es einem passt, damit es "positiv" ist.
Welche unerwünschten Folgen diese Wunschliste für alle Bereiche Deines Lebens hat und wie Du dies ändern kannst, wenn Du das auch möchtest und ein bisschen fleißig bist: davon handelt dieser Artikel.
Die Unterdrückung mancher Zustände wird von unserer Kultur unterstützt (schon der gute alte Freud schrieb über "Das Unbehagen in der Kultur"). Der strahlende, "vernünftige", "beherrschte", "positive", zugewandte, funktionierende, gesunde Mensch ist der gewollte Prototyp - als Käufer, Arbeitskraft, Mitmensch. Als spiritueller Mensch soll man dazu noch am besten wutlos, immer lichtvoll und empathisch sein. Es droht sonst der Rausschmiss aus der jeweiligen Gemeinschaft: Liebesentzug, Ablehnung, Einsamkeit, AndersSein… DU BIST `RAUS!
Das alles fühlt sich nicht gut an und löst bewusste oder unbewusste Panik aus. Anpassung ist angesagt. Wer will schon aus dem Rahmen fallen? Und früher als Kind: Wer will abgelehnt werden, wenn man als abhängiges Wesen Emotionen zeigt, die die Eltern nicht haben wollen? Liebesentzug, Bestrafung, Nichtbeachtung, NichtGesehenWerden - das alles nährt natürlich nicht ein gesundes, lebendiges Emotionsleben. Die Wegwünschliste wächst.
Angst ist der Antrieb für emotionale Kontrolle.
Und uns selbst passt es ja auch nicht, Kultur hin oder her!
Es (Wut, Hass, Trauer, Wildheit, DeprimiertFühlen, ImStichGelassen oder VerlassenFühlen, Energielosigkeit, Angst, Arroganz etc.) fühlt sich ja auch "schlecht" an! Wer will sich nicht "gut" statt "schlecht" fühlen? (s. Bewertungen…)
Also geben sich kultureller und individueller Widerstand die Hand. Dann wollen wir das Unangenehme unterdrücken und mindestens größere Coolheit zeigen oder das Angenehme suchen. Da das "Unangenehme" aber gerade durch Verleugnung und Unterdrückung bleibt und gar nicht wirklich verschwindet, kostet das unsere Kraft.
Außerdem spielt das Selbstbild eine große Rolle, vor allem wenn man "spirituell" oder "gut" sein will: Wer will schon arrogant sein? Oder "böse", zornig, dunkel, egoistisch? (ok, manche schon, die lesen das hier aber wahrscheinlich nicht... 😉 ) Da ist der Widerstand schon programmiert. Man trimmt sich zu einer Person, die man (noch?) gar nicht ist. (Dieses zerstörerische Prinzip kennen wir schon von einigen katholischen Priestern: (Spiritueller) Anspruch, Unterdrückung und Wirklichkeit...)
In traumatischen Situationen (auf die wir in der Rückführungstherapie treffen) ist das Emotionale zuviel, überwältigend - daher wird ja überhaupt verdrängt: Angst vor der Zerstörung des Ichs, des Körpers, das drohende Ende von allem. Kampf, Flucht oder Totstellen, also irgendwie funktionieren, um zu überleben, sind da die Strategien. Da ist kein Raum für Weinen, vielleicht kann man nicht um Hilfe rufen, da kann man sich nicht Gefühlen der Ohnmacht hingeben, ist im Schock. Und trotzdem sind da viele emotionale Schichten, die aber festgehalten und verleugnet werden, die wir dann in der therapeutischen Arbeit befreien können. Denn diese Strategien haben wir weiter behalten, sie sind konditioniert - auf jeden Fall tauchen sie wieder auf in Situationen, die der damaligen traumatischen Situation ähneln. Denn dann wird die entsprechende Kontrolle, die alten Gefühle wieder ausgelöst und wir gehen wieder in den Widerstand, weil wir es immer noch nicht aushalten - oder wir werden von den Gefühlen wie in einem Flashback überflutet.
(Zum absoluten Nein - der traumatischen Verdrängung als größtem Widerstand - empfehle ich Dir mein kostenloses E-Book "Der Ursprung der Probleme" auf der Schätze-Seite)
Exkurs:
Daher kann ich sagen:
Weil: Jeder Inhalt von Gedanken, wenn er emotional völlig neutral ist, hat keinerlei Auswirkungen auf mich. Große Zustimmung und große Ablehnung sind da am wirksamsten. Beim Wünschen / den sogenannten Bestellungen beim Universum wirken die Emotionen in erwünschter Richtung, beim Anziehen von unangenehmen Situationen spielt der Widerstand / die Ablehnung als treibende Resonanz, die große Rolle.
Emotionen geraten in traumatischen Situationen in den Widerstand, weil beispielsweise: man sich nicht noch mehr ausliefern will, indem man weint; oder man wird beleidigt und noch mehr gedemütigt, wenn man sich schwach zeigt; bei liebevoller Nähe zu jemandem folgte der Tod des Anderen; die Wut hat gar keinen Sinn, weil das Gegenüber stärker ist; auf Freude folgte eine Katastrophe; Wut könnte alles noch schlimmer machen; mit Macht, Stärke oder "Egoismus" kann Schuld verbunden sein; Bedürftigkeit oder Ohnmacht ist mit Schuld- oder Schamgefühlen belegt; man hat lange gehofft oder gekämpft und schließlich aufgegeben;
und natürlich die Ebene der Ängste: Angst vor Zerstörung, Auflösung, körperlichem und seelischem Schmerz, Verlustangst, Angst, verrückt zu werden, verlassen zu werden, die Liebe zu verlieren, Angst vor Schuld - das alles kann zur Unterdrückung von "gefährlichen" Impulsen und Emotionen und deren Ausdruck führen.
Wenn es starke Widerstände gegen Emotionen gibt, unterstützt Dich eine gute Rückführungstherapie dabei, die verleugneten und verdrängten Emotionen, Seelenanteile wieder zurückzugewinnen und in Dein Leben zu integrieren, um wieder freier zu schwingen. Überhaupt ist sie geeignet, Deine wirklich in der Tiefe abgewehrten Emotionen überhaupt aufzufinden, weil wir ja im traumatischen Bereich arbeiten. Danach kannst Du, falls es noch notwendig sein sollte, mit dieser Übung an diesen weiterarbeiten. Diese Übung ist also - mit der Polaritäten-Übung - ein wichtiger Bestandteil einer Rückführungstherapiesitzung.
Wir pfeifen im dunklen Wald oder Keller, halten den Atem an, spannen unseren Nacken an, ziehen den Hals zu einem Kloß zusammen, halten unseren Schlag zurück, beißen die Zähne zusammen, lenken uns ab, denken schnell an etwas Anderes, suchen nach Gründen für die Emotion, wollen eher verstehen als fühlen, richten unsere Aufmerksamkeit nach außen und kümmern uns lieber um andere, rechtfertigen das Unterdrücken ("unspirituelle Wut", "niedrig schwingende Trauer"), schämen uns oder fühlen uns schuldig für bestimmte Impulse und Gefühle - das alles sind beliebte, oft auch sehr körperliche - Strategien, um dem Fühlen und dessen Ausdruck aus dem Weg zu gehen. Wir wollen etwas sein und fühlen, was in diesem Moment gar nicht da ist.
Dies als Dauerstrategie angewandt, werden wir von zarten fühlenden zerbrechlichen starken Wesen zu uns selbst kontrollierenden Managern, dauerangespannten Dompteuren unseres Gefühllebens. Und wir sind gefangen in unserer eigenen festen Kontrolle, die wir oft selber nicht einmal mehr bewusst loslassen und damit paradoxer- und tragischerweise nicht mehr kontrollieren können!
Wir entfernen uns von uns, unsere Lebendigkeit nimmt ab, wir werden hölzern und unspontan, oft irgendwann auch körperlich krank.
Beliebte Strategien sind auch: Distanzierung ("spirituelle" Theorien: "Ich bin nicht mein Gefühl", "der Beobachter sein"), Verständnis und VerstehenWollen (von uns selbst oder den anderen, die Ungutes in uns auslösen: "Warum macht sie das?"), Interpretieren ("hat sicher alles einen Sinn") - kurzum, der Kopf leistet hier Höchstarbeit im Bewerten, Zensieren, Manipulieren. Wenn alles "oben im Hirn" abläuft, muss man ja auch "da unten im Bauch oder im Herzen" weniger spüren...
Manche sind aus denselben Gründen oft gar nicht im Körper, manche dauerhaft "draußen", obwohl sie es bewusst nicht merken. Nicht umsonst kennen Trauma-Opfer das Aussteigen aus dem Körper: Wenig Kontakt zum Körper heißt auch: weniger starke, überschwemmende, unaushaltbare Gefühle oder Schmerzen (Stichwort "Dissoziation"=Trennung). Dahinter liegen immer Traumata (siehe unten).
Depression, in der man "gar nichts mehr fühlt", man wie taub ist, stellt ebenso einen enormen Widerstand gegen alles Darunterliegende dar, eine dichte Welt von Emotionen im Dunkel, abgestellt.
Süchte - gleich, welcher Art: ob stoffgebunden wie Alkoholismus oder Medikamentenabhängigkeit oder nicht-stoffgebunden wie Spiel- oder Sexsucht - sind natürlich starker und meist sehr ungesunder, selbstschädigender Ausdruck von Widerstand gegen Emotionen. Süchte stellen vom Prinzip her die gleiche Flucht vor der eigenen emotionalen Realität dar wie die anderen Techniken auch.
Alles Mögliche kann immer auch als Widerstand benutzt werden - übermäßiges Essen, Shoppen, Fernsehen, Arbeiten, sich immer in Tätigkeiten stürzen etc. - alles, was ich tue, das das (meist unbewusste) Ziel hat, von mir abzulenken.
Leider ist dieser Vorgang der Unterdrückung von Gefühlen, wenn er schon lange "geübt" wird, zur Gewohnheit geworden. Die Reaktion auf das Auftauchen von Gefühlen ist dann so nanosekundenschnell, dass wir es oft gar nicht mehr mitbekommen! (Wenn Du die Übungen fleißig anwendest, wirst Du merken, mit wie vielen inneren Zuständen Du noch auf dem Kriegsfuß stehst. Zumindest ging es mir so... Du wirst aufmerksamer den Widerständen gegenüber und damit kannst Du immer mehr davon loslassen. Und nicht alle sind hartnäckig. Manche wollen einfach endlich mal Hallo sagen dürfen, kleine Mini-Monster, deren Aussperren aber auch in der Menge Kraft kostet.)
"Ich werde nie aggressiv, warum auch?", "Nee, das ist mir egal, das geht zum einen Ohr rein und zum andern raus, was soll ich mich aufregen?", "Schwäche? Ich habe gelernt, mich am Riemen zu reißen, das bringt doch sonst nichts", "Man muss positiv denken! Sonst macht einen ja alles krank!"...
Was kann man aus solchen Aussagen lesen? Unterstellen wir, die Redner unterdrückten Gefühle, dann "reden sie sich hier heraus", wie man so schön sagt: sie rationalisieren es. Das sind dann bewusste Erklärungen für ein Herunterschrauben unserer Emotionen, die den Widerstand rechtfertigen sollen. Das funktioniert erst mal wunderbar, weil wir dann auch noch gute Ausreden haben, die Gefühle an die Seite zu schieben oder herunterzupressen, tief in den Bauch am besten. Und ganz zufällig auch weit weg vom möglichen, bedrohlichen Ausdruck: vor allem der Kehle, dem fünften Chakra (Chakren s. kostenloses E-Book auf der Schätze-Seite). Das macht meist auch zu und "verspannt" sich. Diese Chakrenstörung dort kann auch wiederum zu körperlichen Problemen in diesem Bereich führen: Schilddrüsenprobleme, Kloßgefühl oder die Verspannung der Kiefermuskulatur, die wiederum zu Kopfschmerzen und Nackenverspannungen führen und Zahnverschleiß durch Zähneknirschen zur Folge haben kann.
Du siehst (oder spürst es am eigenen Leibe): Widerstand ist meistens auch sehr körperlich. Chronischer Widerstand kann also nicht nur zu Energieverlust, sondern auf Dauer auch zu körperlichen Schäden führen.
"Auf die Zähne beißen", "Augen zu und durch", "Ärger herunterschlucken", "am Riemen reißen", "halt´ mal die Luft an!" - der Umgangswortschatz kennt das Kontrollproblem...
Kennst Du das?:
+ Ein unangenehmes Gespräch steht bevor - das mulmige Gefühl im Bauch drücke ich weg, geht jetzt nicht.
+ Der Partner hat wieder getrunken - ich stecke den Ekel weg, da muss ich durch, ansonsten geht´s ja einigermaßen mit ihm.
+ Da ist jemand schlecht drauf - das kann ich gar nicht sehen, da muss man was machen, da leidet jemand.
+ Da ist so eine Disharmonie in meiner Beziehung, das fühlt sich übel an - da muss ich was dagegen tun, das halt´ ich gar nicht aus.
+ Wenn es zu eng wird - muss ich gehen.
+ Alleine sein ist schrecklich einsam, macht mir Angst - ich tue alles, um jemanden zu haben oder zu halten.
+ Es fühlt sich furchtbar an, etwas NichtPerfektes abzuliefern, am Ende gar nicht perfekt zu sein - also mache ich mir Druck, dass das ja nicht passiert.
+ Ich habe so eine dunkle Ahnung - ach, das wird schon, steck´ ich weg.
+ Jemand beleidigt mich - ich frage mich, warum.
+ Ich fühle mich eigentlich schwach und bräuchte mal eine starke Schulter - weitermachen, stark sein
+ Wenn mich jemand lobt oder mir ein Kompliment macht - kann ich mich gar nicht freuen
+ Jemand ist traurig über einen Verlust - und ich rette mich mit ein paar Sätzen und versuche, durch Trost aufzuheitern
- Das sind nur ein paar Alltagsbeispiele, in denen wir dem Widerstand gegen einen unangenehmen Zustand folgen, weil wir einen bestimmten Zustand nicht aushalten, ihn verändern müssen, statt ihn so zu lassen. Da hast Du jetzt schon weitere Beispiele für Deine Übungsliste.
Vielleicht erkennst Du manche dieser Beispiele auch leichter aus der anderen Perspektive: als diejenige, deren Befinden nicht gewürdigt, gesehen und angenommen wird. Auch das liegt natürlich dann in einem Widerstand im Gegenüber begründet. Da spürst Du selber in der "beobachtenden Rolle", wie das ist, wenn jemand etwas Schwierigkeiten hat, erleidest den Druck und Widerstand, der im übergriffigen Helfen, im vorschnellen Trösten, im Fliehen vor Konflikten etc. beim Anderen liegt.
Das Größte, das wir Seelen uns "antun" können, ist doch eigentlich: So gelassen und angenommen werden, wie wir sind. Da sein und mitschwingen. Dass jemand da ist und uns nicht anders haben will. Wenn wir traurig sind, uns auch traurig lassen können. Wenn wir wild sind, wild sein. Niemand, der an uns zerrt und uns anders haben möchte.
(Du siehst, in diesem Thema Emotionen ist natürlich auch das Thema "Inneres Kind" enthalten, weil Du Vieles hier aus der Kindheit kennen wirst, wenn auch die wirklichen Ursachen früher liegen können. Das Beste, was Du Deinem Inneren Kind angedeihen lassen kannst, ist eben dieses Annehmen seines Seins.)
Und Du bekommst auch hier, wenn Du das mal etwas untersuchst, wo Du Dich (sozusagen als Erleidende des Widerstands des anderen) abgelehnt oder nicht angenommen fühlst, weitere Hinweise aus dem Alltag für Deine "Negativliste". Denn da Du diese Situationen und Menschen angezogen hast, machen sie Dich aufmerksam auf Deine eigenen Widerstände: Was in Dir aus Sicht Anderer nicht sein soll, wie Du also nicht sein "darfst", das spiegelt Dir der Andere nur mit seiner Ablehnung wider. Wenn Du das dann aber als eigene Widerstände verstehst, für die nicht die anderen verantwortlich sind, sondern sie Dir Deine eigenen Widerstände spiegeln, kommst Du aus der Opferrolle heraus und machst Dir den Widerstand und die Ablehnung von eigenen Anteilen zu eigen.
Und jetzt kannst damit arbeiten! Dann ziehst Du auch solche Menschen und Situationen nicht mehr an. Denn Dein Widerstand hat das Alles (diesen demütigenden Partner, die Eltern, die Dich nicht sehen wollen etc.) in Dein Leben gezogen. Erst einmal unangenehm, sich da mitverantwortlich zu fühlen und sich mit den abgelehnten Anteilen in Dir selbst auseinanderzusetzen, sie überhaupt wahrzunehmen. Aber es ist meines Erachtens der einzige Weg aus der Opferrolle zu einem liebevolleren Umgang mit Dir selbst und folgerichtig zum Schaffen eines liebevolleren Umfeldes.
Wir haben da noch mehr in petto. Auch hinter dem Ausleben von Gefühlen steckt manchmal ein Nicht-Spüren-Wollen. Gab es - und gibt es auch oft noch - in der Therapie-Szene und außerhalb - die Tendenz, das Ausleben von Emotionen als ultimative Heilungsmöglichkeit gerade bei Wut zu sehen, kann man aber auch darin ein Loswerden-Wollen erkennen, eine Entspannung von Druck. Das ist sicher erst einmal befreiend, es muss aber dann auch immer wieder geschehen, wenn man es spürt. Man nimmt das Gefühl ja nicht wirklich an, sonst müsste man es ja nicht loswerden. Der Choleriker macht es ja ähnlich. Er ist ein Dampfdrucktopf, der irgendwann platzt. Druck aufbauen, bis es gar nicht mehr geht - und dann wird es meist unfair und überzogen, auch doof.
Aber immerhin, als Schritt hin zum Annehmen, weil man damit zeigt, dass man zum Gefühl "öffentlich" steht, ist das Ausdrücken von Wut meist notwendig und gut - nicht falsch verstehen! Nur ist es nicht unbedingt der Emotionalität letzter Schluss. Du müsstest es Dir im Einzelfall genauer und bewusst anschauen, was da in Dir passiert, da gibt es feine Unterschiede.
Und überhaupt: es schließt sich ja auch nicht aus: Jemandem mal (verbal) richtig eine auf die Glocke zu geben und ihn oder sie klar zu stoppen, ist manchmal einfach nötig. Manche kapieren ein laues Windchen, ein gepiepstes "Das mag ich aber nicht" nicht.
Und dann gibt es noch die Möglichkeit, dass man eine Emotion einsetzen kann, um eine andere, "schlimmere" Emotion unterdrücken zu können, weil man sie nicht spüren möchte. Man kann zum Beispiel, um Gefühle von Ohnmacht wegzudrücken, gleich wütend werden. Oder man kann sich, statt wütend zu sein, in Trauer und Weinen stürzen. Oder man legt Scham oder Schuld über Wut oder Wildheit oder sexuelle Impulse. Wenn man ein Gefühl nicht vertragen kann, kann man es oft auch nicht gut vertragen, wenn Andere es haben - die sollen dann auch aus diesem Zustand. Das sieht gut gemeint aus, ist aber oft einfach egoistisch. Und wenn das alles sehr aufgeladen ist, dann ziehe ich entsprechende Partner an, die mich immer wieder genau in diesen Zustand bringen. Herzlichen Glückwunsch. Auch eine Folge des Widerstands. Diesen Vorgang "Ablehnung im Innen führt zu Anziehung im Außen" kann man auch auf das Anziehen von Fremdenergien beziehen. Das Thema, das die Fremdenergie vertritt (Blockade, Schutz, Sabotage, Aggression, Sex etc.) ist in Dir abgespalten, sonst gäbe es keine ungewollte Anziehung. (Mehr zu Fremdenergien und deren möglicher Befreiung auf der Clearing-Seite.) Nur mal kurz für Fortgeschrittene eingeschoben: Ich kann mir zum Beispiel, auch mehrmals, denken oder sagen "ich bin der letzte Depp". Wenn diese Aussage nicht (großen) Widerstand auslöst (weil ich durch so einen Satz in der Kindheit immer wieder verletzt wurde, zum Beispiel), werde ich das auch durch wiederholtes Denken oder Vorbeten nicht glauben. So, das reicht ja erst mal für heute... 😉 Du könntest ja schon mal Deine ersten Ideen für Deine individuelle Monsterliste notieren. Und dann lies bitte hier weiter den Teil 2 von "Befreie Deine Emotionen!", darin endlich das Monster, der Ball und die Gitarre (das Intro hier war doch länger als ich dachte, sorry!), Widerstand, Du & Deine Beziehungen - und natürlich das Wichtigste: die (auch gesprochene) Übung!.... Herzlichst, wie immer! Photos: Beitragsbild Frau: Aditya Saxena on Unsplash; "lächelnde" Frau: Sydney Sims on Unsplash; Mann im Widerstand: Usman Yousaf on Unsplash; eingekapselter Mensch von Stefano Pollio on Unsplash;
In diesem "Ersatzspiel" gibt es natürlich jeweils persönliche Präferenzen und Tendenzen... 😉 Und es geht oft schneller, als man gucken äh... das unangenehmere Gefühl spüren kann.
Zum Beispiel: Kann ich selbst nicht wütend sein, weil meine Mutter immer wütend war, mich vielleicht geschlagen hat und ich mich als Folge davon heute auch wieder ohnmächtig gegenüber jemand Wütendem fühle, muss ich ihn dann davon abhalten, wütend zu sein: bin lieb, kann auf Wut nicht "erwachsen" reagieren, ziehe mich zurück - versuche also, das alte Gefühl von Ohnmacht oder AbgelehntFühlen unbedingt zu vermeiden.
Das Problem lässt sich also durch Verleugnung und Vermeidung nicht aus dem Weg räumen: Das alte Spiel der Resonanz...
Diejenigen, die sich etwas in der spirituelle Literatur auskennen, kennen den Satz "Energie folgt dem Gedanken".
In dieser Form halte ich ihn schlichtweg für sachlich falsch. Energie ist eigentlich Emotion und wenn der Gedanke nicht durch Emotion aufgeladen ist, folgt dem Gedanken überhaupt keine Energie. Ein neutraler Gedanke bewirkt: NICHTS. Gedanken alleine bewirken nichts, solange sie nicht mit großer Widerstandsenergie oder eben mit starken angenehmen Gefühlen (beim "Wünschen", Kreieren, Anziehen von positiven Zuständen und Situationen) aufgeladen sind. Raketen brauchen Zunder. Sonst sind Gedanken lediglich Gespenster, die so kraftlos wabern - neutrale Wesen, die im Mentalen herumschwirren, nicht mehr (so wie eben die allermeisten alltäglichen Gedanken 😀 ).
(Und jetzt wird´s komplizierter: wenn sich in mir Widerstand auf diesen oder einen ähnlichen Satz wie "Ich bin ein Depp" oder "Ich kann ja gar nichts richtig" regt - und nicht nur Kopfschütteln oder gar Lachen-, zeigt es, dass ein Teil in mir diesen Glauben damals übernommen hat und ein anderer Teil von mir die Aussage aber begreiflicherweise nicht glaubt. Wenn diese beiden Teile streiten, muss ich mir in der Folge immer wieder beweisen, dass ich kein Depp bin (oder dumm oder Versager oder oder...). In der Tiefe glaube ich es nicht, muss also immer wieder dagegen angehen...anstrengend und aufreibend: Perfektionismus, Leistungsdruck, Überforderung und/oder BurnOut: ich komme!).
Dein Ulf Parczyk!
Ulf Parczyk, Dipl.-Psych.:
Seit über 20 Jahren Praxisinhaber der PraeSenZ-Praxis für Rückführungstherapie. Ich bin neben meiner erfüllenden Tätigkeit als Therapeut auch Autor zahlreicher Blogartikel über die Themen Reinkarnationstherapie / Rückführungstherapie, Clearing & Fremdenergien, Selbsthilfe & Emotionen, über das JA zu Dir & zum Leben. Diese tiefgehenden & ausführlichen Texte sind teils als EBooks erschienen und deren Audios als Podcasts & auf Youtube.
Mir ist daran gelegen, in meinen Veröffentlichungen all mein Wissen weiter zu geben und offen über die Therapieformen und Hintergründe aufzuklären; nicht sehr populär in manchmal nicht ganz kurzen ;) und einfachen Texten. Aber ich glaube, es lohnt sich, sich mit ihnen und den Themen näher und nicht oberflächlich zu beschäftigen. Fast immer sind neben reiner Information tiefe Fragen und Anstöße enthalten, die Dich weiterbringen können. Im Netz wird wenig Ähnliches im deutschsprachigen Web zu finden sein.
Mehr zu meiner Person und meinem Werdegang hier: "Über mich"
Meine spezielle Website zu Karmischen Beziehungen (z.B. über Dualseelen, Probleme in Karmischen Beziehungen etc.) findest Du hier: Karmische Beziehungen, Karmische Liebe