Du bist einzigartig. Wie alle anderen.
Nur fĂźhlst Du Dich allein damit. Da sind die anderen und hier bist Du. Weit entfernt.
So hat es sich schon immer angefßhlt. Das Gefßhl ist so alt wie Du, so vertraut wie ein alter zugiger Wintermantel, der nicht wärmt.
Immer am Rande des Schulhofes, einsam den anderen beim Spielen zuschauend.
Anders als alle.
Schmerzhaft fremd.
DrauĂen.
Nicht mitspielen kĂśnnen. Zaungast sein. Das einzige Spiel, das bleibt, ist ein Solo.
Du fĂźhlst Dich zart und verletzlich. Dein Licht, mit dem Du gekommen bist, droht immer wieder ausgeblasen zu werden. Das dunkle Schwarz droht, schwer und bedrĂźckend. So wie es sich hier drauĂen eben anfĂźhlt. Dunkel und schwer, manchmal so, dass Du gar keine Luft mehr bekommst, es Dir Herz und Atem abschnĂźrt.
Und alle anderen kriegen es so gut hin, so viel besser als Du. Die haben diese Schmerzen gar nicht. Die versinken wohl nicht in sich, mĂźssen sich wohl nicht tief drinnen in sich verkriechen und festhalten und lassen einfach so ihr Licht strahlen - na gut, es fĂźhlt sich fĂźr Dich nicht wie Licht an. Aber bedroht scheinen sie sich jedenfalls nicht zu fĂźhlen. Nur Du allein. Nichts Gemeinsames. Die anderen haben auch Arme und Beine, aber das war´s schon mit den Ăhnlichkeiten.
Manchmal wirst Du auch wĂźtend. Du scheiĂt auf die anderen. Je grĂśĂer Du wirst, umso mehr geht das Ăźberhaupt. Wer Dich nicht mitspielen lässt, ist doof. Du willst gar nicht mehr mitspielen. Ătsch! Du brauchst die anderen gar nicht. Das sind die letzten, von denen Du was brauchst. Du machst jetzt Dein eigenes Spiel. Traurig, aber stark und stolz. Ja, Stärke, das ist es, was Du jetzt lernst.
Wenn niemand Dich versteht, Du niemandem vertrauen kannst, bleibst am Ende nur Du selbst. Das ist gut. Du brauchst gar keinen! Das macht unabhängig und da enttäuscht Dich niemand. Stark, und einsam. Stark, und traurig. Stark, und misstrauisch.
Du machst aus dem Alleinsein das Besondere, so fĂźhlte es sich ja sowieso schon immer an. Aus der Not eine Tugend machen. Das "Normale" wird Dir zum Gräuel. Das "Normale", das sind die Anderen. Und die sind strunz dumm. Tief innen schaust Du adelig auf sie herab, wenn Du ehrlich bist. Tumbes FuĂvolk, zu dem Du gar nicht gehĂśren willst. Du sonderst Dich jetzt selbst ab, das Ăźberlässt Du nicht mehr denen. Pah, Erdlinge. Du lehnst das Im-KĂśrper-Sein ab und daher auch die, die auch einen haben. Das lässt sich gar nicht trennen. Leider spĂźren sie Dein NaserĂźmpfen sehr wohl - trotz Dummheit - und das kommt bei denen oft gar nicht gut an und sie mobben Dich noch mehr und wollen nichts mit Dir zu tun haben. Sonderling. Arroganzbolzen. Hochnase. Alien.
Die stärkste Nähe zu den anderen spßrst Du, wenn sie bÜse sind zu Dir. Und sie sind oft bÜse. Das aus ihrer Sicht Andere macht sie bÜse auf Dich. Und das Andere aus deren Sicht bist Du. So wirst Du noch einsamer.
So schmerzt es noch mehr, aber immer mehr nur noch tief in Dir drinnen, fast unhÜrbar, ein leises Wimmern - War da was? Nein. Das kommt aus dem KellergewÜlbe, weit hinten unten in Dir, und der Schall fällt dort von feuchter Steinmauer zu Steinmauer und versiegt dann. Da war nichts.
Du bemĂźhst Dich hier redlich, aber es gelingt nicht wirklich. Nichts reicht, um zu bekommen was Du mĂśchtest (SchuldgefĂźhle nagen wie Ratten an Deinem Bauch). Du gehĂśrst einfach nicht zu ihnen. Du gehĂśrst eigentlich nirgendwohin. Du bist wohl ein AuĂerirdischer. Du willst wieder weg. Schon als Du noch in Deiner Mutter warst, vielleicht. Da schon, in diesem ersten Platz in dieser Erdenrunde, wird Dir einiges wieder klar, wie es hier vorher war, bei der vorigen Runde...
Wie und warum bist Du nur wieder hierhergekommen, auf genau diesen Planeten, in diesen engen KÜrper, der an Dir hängt wie ein Betonklotz an einem Versinkenden. Noch so zart und winzig und doch schon so schwer.
DarĂźber aber kultivierst Du das Kreative, das Spirituelle. Mit dem Nicht-Sichtbaren bist Du vertraut. Nur die, die - wie Du - sich drauĂen fĂźhlen, haben die Kraft, Anderes, Neues zu vollbringen, das fällt Dir auf. Du hast wenige Vorbilder, die es geschafft haben. In Biographien Ăźber KĂźnstler, Schriftsteller, Weise steht es. Und im Internet findest Du Artikel Ăźber Hochsensible, Introvertierte, GeBurnOutete, Depressive, Empathen - die Welt scheint auf einmal voll davon zu sein. Hättest Du das als Kind gewusst! Du findest Dich in allem ganz gut wieder, das erleichtert. Du bist gar nicht so alleine. Und Du bist nicht verrĂźckt.
Du merkst, nicht alle sind extravertierte und erfolgreiche Alphas, die es hier reiĂen - die mit einem verschmitzten Lächeln, PerlweiĂ-Zähnen und einem Ăźberlegenen Zwinkern in den Augen, Martini in der Linken, Ray Ban locker in der Rechten pendelnd, freihändig mit ihrem Sportboot direkt in ihre Villa dĂźsen und sich noch vom Boot aus in den parkumsäumten Pool plumpsen lassen, während dem Sprung noch schnell ein Selfie, natĂźrlich mit der Hand ein Victory-Zeichen formend - fĂźr Facebook: "super feeling heute wieder!". Wer das nicht liket, ist selber schuld. (Das Klischee ist mir klasse gelungen, oder? Hat richtig SpaĂ gemacht.... Bitte, was hast Du gesagt? Neid?? Was?? ICH?? đ ).
Du bist vielleicht gar kein Loser! denkst Du erleichtert. Du bist nur nicht windschnittig.
(Wenn Du ehrlich bist, weiĂt Du auch nicht, wie es diesem Alpha eigentlich tief innen geht, aber egal...Du likest trotzdem lieber Buddhazitate.)
Das gibt Aufwind.
Was Dich später auch versĂśhnt, wenn Du Dich wieder freier bewegen kannst, sind Tiere, Natur. Da atmest Du durch, diese Wesen sind alle nicht bedrängend, bewertend, abwertend, ein- oder geringschätzend. Das ist alles nicht bĂśse, die nehmen Dich, wie Du bist. Die sind auch unschuldig und verletzlich und GroĂen Mächtigen ausgeliefert. Um Einzelne kannst Du Dich auch kĂźmmern. Mit denen wenigstens fĂźhlst Du Dich verbunden.
Bist Du groĂ, fĂźhlst Du Dich auch Kindern nahe. Unbedrohlich, lassen Dich so sein (wenn´s nicht Deine eigenen sind đ ). Und Du kannst sie so sein lassen.
GroĂe Menschen sind eher suspekt. Je näher, je schlimmer. Denen lieber nicht zeigen, wie es Dir geht. Ab in den Keller mit Deinen allzu weichen GefĂźhlen. Das kĂśnnte Schwäche zeigen. Und das wäre noch mehr Macht fĂźr sie. Vertrauen ist gut (wenn man es hat) - GefĂźhls-Kontrolle ist immer besser. Das ist Dein Wahlspruch fĂźr die nächsten Jahrzehnte. Innen und AuĂen trennen sich.
Gut, es gibt (hoffentlich) Ausnahmen: Eine Oma, ein Onkel, eine Freundin. Aber als Masse und Fremde sind sie furchteinflĂśĂend. Ziehen Energie ab, weil Du Dich schĂźtzen musst. Weil Du Dich anpassen mĂśchtest. Weil Du das Beste geben mĂśchtest. Weil Du helfen mĂśchtest. Du bist der beste ZuhĂśrer: Du willst nichts fĂźr Dich, ganz brav reiĂt Du Dir den Allerwertesten fĂźr andere auf. Du lässt Dich nutzen, funktionierst, ganz brav und nett, Du machst es leicht. Und Viele brauchen viel. Da kommst Du gerade recht mit Deinem groĂzĂźgigen Geben. Und Mitleid ist Dein zweiter Vorname. Da kannst Du gar nicht nein sagen. Am besten die ganze Welt retten. Und die Welt ist groĂ und leidet. Puh, welch eine Aufgabe! Die Schultern werden bleischwer bei dem Gedanken.
Du tust vor Dir und anderen vielleicht nicht so, aber das Ganze ist nicht ausnahmslos selbstlos. Denn Du bist (und bleibst so) auch immer hungrig nach Sicherheit, Geborgenheit, Anerkennung, Liebe. Und wenn das alles nicht zurĂźckkommt, dann wenigstens ein bisschen Gesehen-Werden und Dabei-Sein. Das freut Dich, das laugt Dich aus. Dann musst Du immer wieder weg davon, auftanken. Alleine sein, im Wald sein, mit Tieren sein, Musik hĂśren. Entspannen. Durchatmen. Drogen interessieren Dich, auĂerkĂśrperliche Zustände. Sie verheiĂen die TĂźr zur Anders-Welt, zu der frĂźher nur Schamanen und Eingeweihte Zugang hatten, das ist nahe der Heimat.
Innen ist sicherer.
Ist freier.
Leichter.
Seele.
Wenn Du groà bist und jetzt aus der Ferne kommunizieren kannst - was Dir ganz lieb ist, weil ohne Bedrängung - vernetzt Du Dich auf Facebook und Twitter, diskutierst in Foren mit Gleichartigen, die Du zum Glßck findest. Das alles kannst Du steuern. Sie rßcken Dir dann nicht direkt auf die Pelle. Computer ´runterfahren geht immer.
Du interessierst Dich fĂźr Spiritualität. Da findest Du, was Du in der äuĂeren Welt nicht findest. Das ist Dir so vertraut wie der alte Wintermantel, das ist jetzt aber ein anderer, der hier ist gar nicht zugig, ganz im Gegenteil. NatĂźrlich gibt es frĂźhere Leben. NatĂźrlich gibt es Engel. Und Wesen, die die anderen scheinbar nicht sehen. Auch das fanden sie frĂźher schon verrĂźckt an Dir. Auch das hat Dich als Kind schon einsam und anders gemacht, wenn Du Kontakt damit hattest und den Fehler gemacht hast, es zu erzählen. Du hattest Angst: vielleicht vor dunklen Geistwesen - oder Hoffnung: durch einen unsichtbaren Freund, der Dich endlich mal versteht.
Das verstand aber gar niemand da drauĂen.
Spirituelle Sphären ziehen Dich immer wieder an: Das Licht. Das Licht, das Du hier nicht schĂźtzen kannst, Dein Licht, das ist ja auch irgendwo da drauĂen (leider nicht hier). Der Tod kĂśnnte Dich wieder dahin fĂźhren. Hell und leicht und unbedroht sein - das ist Deine grĂśĂte Sehnsucht. Und das ist hier wohl nicht drin, hier unten, im schweren KĂśrper, unter den anderen, die nicht so sind wie Du und die was anderes wollen. Und Dich anders wollen.
Du sprichst von "Geistiger Welt" und traurig wird Dir dabei irgendwann klar, dass Dein Gebrauch dieses Begriffes Dir schon zeigt, dass Du nicht mehr das GefĂźhl hast, Teil dessen zu sein. Geistige Welt ist "da oben", das sind die Engel, die Meister, das Jenseits. Auch da bist Du drauĂen und ziehst jetzt noch eine Engelkarte fĂźr den Tag oder hĂśrst, was ein Medium von einem angeblich hohen Lichtwesen Ăźber den nächsten Monat oder Deine zukĂźnftige Liebe zu sagen hat.
Mmh. Wenigstens das noch.
Du versuchst Dich wacker zu halten, durchzuhalten. Irgendwann wird´s schon! Doch auch die Sehnsucht, dazuzugehĂśren, eingebunden (nur nicht ganz hinausfallen!) und ein wenig erfolgreich zu sein. Familie und Beruf und Liebe hinzubekommen. Irgendwie den Kontakt zu halten. Einiges musstest Du auf diesem Weg opfern. Auch das kostet Kräfte, jeden Tag. Wenn Du jung bist, spĂźrst Du es vielleicht noch nicht. Die Gewinne scheinen noch zu Ăźberwiegen. Nur tief innen, da bleibt die Angst, ganz drauĂen zu sein. Und das Wissen: so wie Du erscheinst, davon bist Du einiges gar nicht wirklich (pst!). Wie Boot und Bootssteg, die unter Deinen FĂźĂen immer weiter auseinander driften.
Auch daher wirst Du schnell mĂźde. Dein KĂśrper zeigt verschiedene Symptome. Alles MĂśgliche - auch gerne welche, bei denen sich Dein KĂśrper gegen sich selbst richtet, auf jeden Fall gegen Dein Hier-Sein. Gibt es die Diagnose Lebensallergie? FĂźr Dich gibt es sie.
Mehr oder weniger ist Dir das ganz bewusst: Tot oder nicht - Du willst hier auf jeden Fall weg und gehst oft raus - nicht spielen, aber aus dem KĂśrper, irgendwohin. Nicht nur, wenn´s ganz Ăźbel wird. Auch sonst - Du bist unaufmerksam dem DrauĂen gegenĂźber. Die sogenannte Welt kann Dich mal. Träumen, Lesen, in eigenen Phantasien schwelgen, eher so. Du bist gar nicht richtig hier. Ein mehr oder weniger groĂer Teil von Dir ist - ja, wo? Vielleicht da, wo Du wieder hin willst oder sein mĂśchtest - oder schon warst. Oder tief im Zentrum Deines Kokons, den Du um Dich herum gesponnen hast. Du weiĂt es nicht genau. Das macht es nicht wirklich besser, so ohne Ziel. Erklär´ das mal jem... ...ach, lass stecken.
Und was Du hier weiter erlebst, lädt auch nicht zum glĂźcklichen Bleiben ein, obwohl Du Dich doch so anstrengst. Das Ganze ein Gefängnis. "My body is a cage" ("Mein KĂśrper ist ein Käfig") sang mal jemand. Das war doch alles irgendwann mal anders, nur nicht hier unten! Aber soo weit zurĂźck, nur noch ein WĂślkchen von Ahnung, aus den Fingern gerutscht und der Vergessenheit (fast) anheimgefallen, den Monstern zum FraĂ. Wie traurig das macht. Die Herzensheimat so entfernt, mittlerweile nicht mehr sicher, ob es eine Fata Morgana ist. Und die WĂźste hier ist unbarmherzig und lebensfeindlich. Zumindest fĂźr Dich.
Goodbye, Seele.
Daher ist sie laut, diese eine in Dir drinnen, und schreit und quengelt und will jetzt, dass Du endgĂźltig Deine Sachen packst - die, die beim näheren Hinsehen eigentlich eine leuchtende Fee ist. Und die weiĂ: "Hier geht ja doch nix, hau jetzt ab, Heimflug ins Licht!" und schwirrt nervĂśs um Dich herum, drängelnd, mit dem Flugticket in der Hand wedelnd, eine Hand nach Dir ausstreckend.
Aber da ist - auch tief drinnen - noch ein anderer Teil! ...vielleicht erkennst Du einen kleinen dicken Gnom, der unter der schwebenden heimatlosen Fee auf einem alten Sofa in einer Rauchwolke sitzt und Dir ganz anderes zuflßstert, nämlich: HALT DURCH! Hier geht was! Hier ist es cool! Und noch einen kräftigen Zug aus seiner Pfeife nimmt, der die Fee zum Husten bringt und ihm rote Bäckchen.
Sonst wärst Du ja auch schon längst gegangen, hättest wahr gemacht, was die Fee Dir auf groĂen wehenden Fahnen zuschreit, nämlich: NUR WEG HIER!
Aber Du bist ja jetzt nun mal hier - sagt der Gnom mit tiefer Stimme jetzt - und komischerweise mit einer Seelenruhe, die Dich erstaunt. Und ganz zart keimt da das RÜslein namens "leise Hoffnung" wieder in Dir auf: Ich kann vielleicht eventuell mÜglicherweise auch hier "unten" so sein wie ich bin und kann mein Licht strahlen lassen? Hell und unbeschwert und humorvoll und lebendig und frei! Frei von Angst und Hemmungen, ohne Druck von Mßssen und Sollen und Verbiegen und Brav-Sein und Doch-Nichts-Kriegen. Wie schÜn das wäre! Ein Traum! - und endlich diesmal ausnahmsweise kein Alptraum!
Richtig kitschig, aber herrlich!
Doch noch ist die Hoffnung klein. Ein Flämmchen (dasselbe wie Dein Licht?), das Du nur manchmal wirklich spĂźrst. Zart. Ein Hauch und es zuckt und flackert wieder, kurz vorm ErlĂśschen: Wieder eine Enttäuschung, wieder ein Schmerz. Taumeln und Versinken. Und Du musst wieder nach ganz innen und das Flämmchen retten. Deine Hände (sind das nicht Kinderhände da?) umschlieĂen und beruhigen das Flämmchen. Ach, hätte das doch ein anderer mal gemacht, groĂe starke erwachsene Hände, die das viel besser machen wĂźrden. Du hättest es dann schĂźtzen gelernt - oder gar nicht mĂźssen, was noch viel schĂśner wäre.
Stattdessen musstest Du als Kind das Licht der GroĂen oder Deiner Geschwister noch schĂźtzen und nähren. Verkehrte Welt (mal wieder!).
Aber das gibt Dir wenigstens Sinn in dem wenig Sinnvollen, das Du erfährst und erlebst. In diesem Chaos von Welt, wo Worte zu Dir gesprochen werden, die Du nicht fĂźhlst. Hast Du Unrecht oder die anderen? Verstehst Du etwas nicht oder sie? Und sie sind manchmal bĂśse auf Dich: hast Du was an Dir, stimmt was nicht mit Dir, machst Du alles falsch? .....Das kĂśnnte sein, die anderen sind grĂśĂer und/oder mehr an Zahl, das macht Dich unsicher. Du verabschiedest Dich langsam von Deiner Intuition, Deinem GefĂźhl - ein leiser unbemerkter Trauergang: scheint wohl nicht zu stimmen, Deine innere Stimme. Noch eine Riesen-Enttäuschung. An was kann man sich eigentlich halten hier unten? Das darf alles nicht wahr sein. Und doch...Du wachst nicht auf, es scheint kein (Alp-)Traum zu sein.
Schade.
Furchtbar.
Irgendwas stimmt mit Dir wirklich nicht. Langsam fängst Du an, Dich durch ihre Zerrbrillen zu sehen, die sie sich auch in deren unbewussten Vorzeiten zugelegt haben. Hier unten gibt es beschissene Optiker. Jetzt wirst Du Dir selbst fremd. Verrat auf allen Ebenen, sogar in Dir. Dein Standpunkt, Dein Fokus wandert zu den anderen, manchmal spßrst Du gar nicht, was Du selbst willst. Das Besondere, aber Traurige, in Dir schreit auf, verliert aber Deine Hand und fällt hilflos rudernd wieder mal dunkel-tief in eben jenes KellergewÜlbe, schalldicht verschlossen mit dicken Metalltßren.
Andere, das erfährst und spĂźrst Du auch, haben es regelrecht abgesehen auf Dein Licht. Je weiter entfernt sie von ihrem eigenen Licht sind, umso hungriger sind sie. Lechzend zugreifend wie Bilbo Beutlin, der eine gierige Horror-Fratze macht, während er seine Hand nach dem Ring ausstreckt. Sie kommen mit Gewalt und Ăberwältigung und wollen sich eigentlich mit Dir vereinigen, weil du das Licht noch trägst und sie es scheinbar verloren haben, so glauben sie. (Und was sie nicht haben kĂśnnen, das wollen sie wenigstens zerstĂśren, das sind dann die Fortgeschrittenen.) Nicht den Ring, aber das Helle und Leichte und Kindliche und Reine. Zumindest hast Du noch mehr davon, als sie herĂźbergerettet haben. Und sie wollen es jetzt von Dir. Weder schätzen sie Dich dafĂźr, noch bekommen sie es, noch tun sie Dir Gutes damit. Ihnen egal. Ăbrig bleibt verbrannte Erde und Du mittendrin. Wieder WĂźste. Und wieder das Vergessen anstrengen. Sonst wäre es nicht zu ertragen. Der Keller wird immer grĂśĂer und dunkler und kälter und voller.
Noch weiter weg wollen, noch drängender die Sehnsucht nach Woanders, Geborgenheit, Ruhe, Frieden. Tod. Rßckkehr. Heimat.
Aber noch geht Dein Flämmchen nicht ganz aus. Noch bleibst Du.
Denn ganz leise wispert Dir wieder diese tiefe Gnomenstimme zu, dass mehr geht. Und dass Du mĂśglicherweise hier angetreten bist, um glĂźcklich zu sein, um frei zu sein, Dich verbunden zu fĂźhlen mit allem, Dich zu Hause zu fĂźhlen.
Dass noch viel auf Dich wartet. Und dass die Welt auf Dich gewartet hat.
Genau - so - wie - Du - bist.
Unglaublich, aber wahr? !  ?
Auch wenn es erst mal echt nicht den Anschein hatte, leck´ mich am Ărmel! Aber dass das wohl zu dem - manchmal beschissenen - Abenteuer gehĂśre, das Inkarnation heiĂt. Dass gewollt sei, dass Du wieder zu Dir zurĂźckfindest. IM KĂśrper AUF der Erde DEIN Licht strahlen lässt, frei, hell und leicht und kindlich spielerisch dabei sein kannst
- und nicht nur noch mĂźde Patiencen legen mit endlos groĂen grauen Stapeln von schweren Spielkarten, Dich wie 564 Jahre alt zu fĂźhlen und, während die Spinnweben lustlos in Deinen Haaren wehen, von Feen und fernen Welten träumen musst, wo endlich Farben und DĂźfte und Liebe herrschen und leichte Windhauche die Sonne kĂźhlen, alles ganz selbstverständlich und angstfrei verbunden.
Keine Patiencen also, sondern anders - besser, viel besser.
Vielleicht auch dann: die anderen (nur durch Dein Da-Sein und Strahlen) daran zu erinnern (aber nicht wieder an Funktionen denkend), was Du weiĂt und immer schon wusstest. Und ganz ganz tief in ihrem Mark auch alle alle anderen wissen, auch wenn sie nicht so wirken, weil sie es vergessen haben. Und Du weiĂt ja genau, wie es ist, zu leiden und sich zu vergessen fĂźr ein bisschen (dennoch damals lebens-wichtige) "Liebe", die jemand anderen meinte als Dich, sonst hättest Du nichts dafĂźr tun mĂźssen und um ein bisschen (dennoch damals lebens-wichtige) ZugehĂśrigkeit, die Du eigentlich doch nie wirklich gefĂźhlt hast. Eigentlich nur fĂźr einen Abklatsch: Geduldet-Werden, Aufmerksamkeit... vielleicht.... hĂśchstens.
Hier-Sein und Strahlen. Mit allen anderen! Das wär´s!
Dann weiĂt Du, Du bist angekommen. Und der Weg mit seinen schmerzenden Steinen unter Deinen dĂźnnen Sohlen gehĂśrte wohl dazu und hat Dich ein bisschen weiser gemacht. MĂśglicherweise weiser, als Du je warst, auf Deinem ganzen bisherigen Seelenweg. Das ist die Chance dieser Zeit: Jetzt aufzuräumen, Dich zu sammeln, Deine Teile zusammenzusuchen und wieder zu Einem werden. Zu Dir.
sehnend  hoffend
trauernd  wßtend
"normal" sein zu kĂśnnen, wie es 08/15 nur geht und auch wieder ganz "besonders" wie ein unentdecktes Edelmetall
auch mal "bĂśse" wie die anderen sein (Spieglein, Spieglein... und erst Deine frĂźheren Leben! - Dein Schatten, ick hĂśr´ ihn trapsen đ ) und liebevoll groĂ wie Du nur sein mĂśchtest
mal schwer  mal leicht
mal verstockt  mal offen
mal verletzt  mal frÜhlich sprßhend
erleuchtet wie ein faltiger tibetischer Lama  mal ßberhaupt nichts begreifendes Fragzeichen
tief im KÜrper  weit weit fern Deines KÜrpers fliegend
kraftvoll wie ein Riesenhieb  schlapp wie ein ausgelutschter Ballon
ungeerdet und flatterig wie ein junger Schmetterling  fest wie die Wurzeln einer Dorflinde
dunkel wie der Schatten unter einem Stein auf dem Boden des tiefsten Alpsees  hell wie die leuchtendste sonnenbestrahlte Schneeflocke
hart wie ein Diamant  weich wie ein Wattebausch
weinen um alle Seen der Welt zu fßllen  zusammen lachen bis die Luft wegbleibt
aufgefangen Dich in zärtliche Hände legend  Deine Hände ausstrecken und ihn oder sie im Fallen halten
wie ein Feuer-Vulkan berstend von Lust  gelangweilt wie ein zerflieĂender Camembert in der Sonne
männlich wie der aufgeblasenste Macho  weiblich wie die zarteste rosige Blßte
verletzlich wie eine rohe Muschel ohne Schale offen im Vorßbergehen fßr die feinsten Dßfte der Magnolien im Nachbargarten
genieĂend einen tiefroten Wein in der Dämmerung  freuend wie ein SchneekĂśnig Ăźber das Knirschen Deiner Sohlen auf engen Winterwaldpfaden
die alten Gefährten erkennend im Augen-Blick  die seltsamen Träume am Morgen staunend begrĂźĂen
die Welt erobernd und dankbar sein fĂźr diesen besonderen Planet Mutter Erde und Dein Hier-Sein auf ihm/ihr, das so viele unbekannte Wunder fĂźr Dich birgt - auch wenn Du noch so oft hier warst
- und vor allem:
lieben und geliebt-werden
in allem, was da eben stand. Und noch viel mehr.
Verd... gut, gell?
Die Weisen sagen, Du bist alles und hast alles in Dir.
Die Weisen sagen, es gibt nur das Jetzt.
Und jetzt bist Du offensichtlich wohl mal hier đ
- mit Allem was Du brauchst.
Deine leichte Blindheit schĂźtzt Dich nur davor, es zu sehen. (Diese Zerrbrille vom Erd-Optiker macht es nicht besser.)
Wenn es geht, sei bitte nicht zu stolz oder allzu pessimistisch und misstrauisch: Sei so stark und nimm Dir Hilfe, es zu sehen, wenn es alleine zu schwer ist, die Wunden zu heilen. Denn da geht, glaube ich, kein Weg dran vorbei. Die alten (noch aus Deinen frĂźheren Erdbesuchen stammenden, mit denen Du hĂśchstwahrscheinlich schon angetreten bist und) knallharten Ăberzeugungen korrigieren: dass es hier einfach nicht geht, dass die anderen feindlich sind, dass Du nicht gut bist oder nicht ausreichst, dass Du Dich nicht liebenswert finden kannst, dass Verbindung nicht geht, dass GlĂźck hier nicht sein kann -- dass es hier Ăźberhaupt nicht geht.
Das alles hast Du in vielen Leben, auch diesem hier, erfahren, das lässt sich nicht schÜnreden. Anderen ausgeteilt, selber eingesteckt. Der Einfluss dieser Erfahrungen und die gefßhlte Bedrohung fßr Dein Licht lassen sich trotzdem verändern. Dann wird es wieder stärker und ruhiger mit jedem Schritt, jeder Verbindung, die Du zu Dir und damit gleichzeitig (!) zu den anderen machst - und das ist, was man Heilung nennt, Ganzwerdung. Verantwortung ßbernehmen. Vom Opfer zum Spieler. Das von Dir selbst Weggeschickte wieder umarmen und unten aus dem kalten dunklen KellergewÜlbe befreien, das Weinende, Schmerzende, Wßtende, Lachende, Ohnmächtige, Mächtige, Kindliche, BÜse.
Dich im Spiegel der anderen kennenlernen.
Dir vergeben.
Dich lieben.
Sei spirituell, sei sensibel, sei zart, sei verletzlich, sei empathisch, sei liebend, schätze und respektiere Dich, nimm Dir, was Du brauchst oder sag es zumindest jemandem, der Dir zuhÜrt und Dich liebt. Bring´ Dich ein in dieses Spiel! Die Lauten haben nicht mehr Recht dazu als Du. Deine Stimme, Deine Gefßhle, Deine Wahrnehmungen, Deine Einfßhlung - all das wird gebraucht, sonst wärst Du nicht hier!
Her mit dem Leben.
Wenn jetzt oder später, dann lieber jetzt. Nicht weiterwarten und weiterleiden, sich weiter als Opfer fßr andere andienen und dann andere die Fßlle der Erde, des Daseins erleben lassen und leer ausgehen.
Damit Deine Flamme nicht mehr droht zu erlÜschen. Was sie niemals wird, raunt der dicke Gnom weise lächelnd. Aber Du hast es geglaubt, und es fßhlte sich sehr wahr an - in diesen ganz schlimmen Momenten - klar - so klar wie Gnomens Lieblingssßppchen.
Wirklich landen und gleichzeitig leuchten.
Erst mal ganz allein fĂźr Dich.
Die anderen kriegen´s dann sowieso mit. đ <3
Und mehr brauchst Du gar nicht zu tun, flĂźstern die beiden tief drinnen. Und die Fee flattert froh und ausgelassen Ăźber der Glatze des Gnoms, der sich verlegen-freudig dann die letzten paar zerzausten Haare wieder glattlegen muss: So viel Zeit muss sein, auch ein Gnom hat seine Eitelkeiten.
Du bist besonders. Und wirst es immer bleiben. Vielleicht nicht besonderer und nicht besser als andere (schluck!). Aber Du wolltest vielleicht durch all das hier in diesem Leben bewusster werden und hast jetzt die Chance in diesem Leben, Deinen schweren Rucksack zu Ăśffnen und die Geschenke, die da schon lange auf Dich warten, zu bergen und neu zu entdecken und der Welt zu zeigen. Das schmerzt nochmal, aber Du weiĂt diesmal, wofĂźr.
Allein fĂźr Dich.
DafĂźr, Deine starke, ganz individuelle Energie hier einzubringen und damit Sinn und Deinen Platz zu finden. Das Oben mit dem Unten zu verbinden. Dich als Seele ganz besonders auszudrĂźcken. Das geht nur authentisch. Das kannst nur Du. Du bist gefragt, kein Abziehbild. DafĂźr musst Du Dich ganz mit Dir selbst verbinden, so nahe wie mĂśglich, so liebevoll wie Du nur sein kannst.
Und damit verbindest Du Dich auch mit dem Leben und den anderen Seelen hier, die meist nur als entfernte Menge doof und ganz anders erscheinen als Du. (Du hast wahrscheinlich mehr von ihnen als Dir lieb istâŚÂ đ )
Und die Erinnerung an die Heimat mit der Gegenwart verbinden.
Und die Fee und den Gnom locker Händchen halten lassen.
Riesenkitsch und trotzdem wahr:Â đ
Du hast die Kraft. (Du hast es bis hierher geschafft!!)
Du hast das Licht.
Du bist das Licht.
Erinnere Dich.
Deine Flamme wird niemals erlĂśschen.
(Auch wenn die Angst davor so real erscheinen mag wie der Schmerz, wenn Du Deinen kleinen Zeh am Tischbein anstĂśĂt.)
Niemals.
(...und vielleicht bist Du wirklich ein AuĂerirdischer, der einst von einem anderen Planeten kam, um einen Auftrag zu erfĂźllen. Du hast sie vielleicht nur vergessen: deine Herkunft, Deinen AuftragâŚ)
Nimm Deine Chance in die Hand.
Ich bin dabei! und gerne fĂźr Dich da.
 Und ich bin so froh, dafßr da zu sein: fßr Viele - vielleicht bist Du auch darunter - die die obigen Worte sofort verstehen werden - vielleicht nicht alles oder so extrem erfahren haben, aber im Ganzen mit dem Text schwingen.
Und ich bin meinen Klient*innen und mir đ dankbar, dass mir das mit ihnen zusammen so klar werden konnte, dass ich es Dir jetzt hier schreiben kann. Denn - Du ahnst es wahrscheinlich schon - ich kenne davon auch das Eine oder Andere... đ
(Und - ganz nebenbei bemerkt - ohne das Kennen des Sich-Anders-Fßhlens-und-Trotzdem-Landen-Wollens wßrde ich das nicht tun, was ich tue - anderen beim Landen helfen. Ein bisschen der Lotse sein, "einfach" durch Verständnis und Begleitung und Zuneigung.)
Dein Ulf Parczyk
Das Victory der AuĂerirdischen... đ đ
Der Text ist allen meinen Klientinnen und Klienten gewidmet.
Photos: Beide wunderschÜnen Beitragsbilder von Photo by Greg Rakozy, Unsplash; Spock-Gruà von geraldford, flickr.com
Ulf Parczyk, Dipl.-Psych.:
Seit ßber 20 Jahren Praxisinhaber der PraeSenZ-Praxis fßr Rßckfßhrungstherapie. Ich bin neben meiner erfßllenden Tätigkeit als Therapeut auch Autor zahlreicher Blogartikel ßber die Themen Reinkarnationstherapie / Rßckfßhrungstherapie, Clearing & Fremdenergien, Selbsthilfe & Emotionen, ßber das JA zu Dir & zum Leben. Diese tiefgehenden & ausfßhrlichen Texte sind teils als EBooks erschienen und deren Audios als Podcasts & auf Youtube.
Mir ist daran gelegen, in meinen VerĂśffentlichungen all mein Wissen weiter zu geben und offen Ăźber die Therapieformen und HintergrĂźnde aufzuklären; nicht sehr populär in manchmal nicht ganz kurzen ;) und einfachen Texten. Aber ich glaube, es lohnt sich, sich mit ihnen und den Themen näher und nicht oberflächlich zu beschäftigen. Fast immer sind neben reiner Information tiefe Fragen und AnstĂśĂe enthalten, die Dich weiterbringen kĂśnnen. Im Netz wird wenig Ăhnliches im deutschsprachigen Web zu finden sein.
Mehr zu meiner Person und meinem Werdegang hier: "Ăber mich"
Meine spezielle Website zu Karmischen Beziehungen (z.B. Ăźber Dualseelen, Probleme in Karmischen Beziehungen etc.) findest Du hier: Karmische Beziehungen, Karmische Liebe