Es gibt im Spirituellen die Annahme, dass ALLES im Universum: alle Erfahrungen, Taten, Gedanken nicht verlorengehen und abgespeichert seien. Dieser Wissensspeicher wird "AKASHA-CHRONIK" genannt und umfasse sowohl Vergangenheit als auch Gegenwart und Zukunft. Medial Begabte oder Menschen in besonderen Bewusstseinszuständen hätten Zugang zu diesem Speicher und könnten aus ihm lesen.
Auch die Inhalte und früheren Leben könnte der Klient in seinem besonderen Bewusstsein in den Rückführungssitzungen aus dieser Akasha-Chronik gezogen haben. Die These lautet also: Es seien zwar Rückerinnerungen, aber nicht die des Klienten selbst. Sie wären quasi "gechannelt" aus dem Gedächtnispool der irdischen Wesen (Menschen, Tiere, Mineralien etc.). Die wiedererlebten Situationen wären also nicht persönlich von der Seele des Klienten erlebt worden.
Auch so ein Totschlagargument der sogenannten "Skeptiker": Es gäbe Tausende von Menschen, die in einem früheren Leben Cleopatra gewesen sind. Also wäre das ja wohl unglaubwürdig mit den früheren Leben. Und den Rückführungen. Es liefen heutzutage dank Rückführungen auch noch Tausende von reinkarnierten Jesussen oder Hildegard von Bingens zwischen den ganzen Cleopatras herum.
Man darf sich jetzt aber nicht vorstellen, dieser Punkt hier würde auch nur 0,5 % der Arbeit in der Praxis ausmachen.
Eben der Vollständigkeit halber, Du weißt ja... 😉
Zweifel nagen manchmal auch an Klienten, die sich diese Frage stellen. Sie haben bis zur Sitzung keine Eindrücke von früheren Leben gehabt und bezweifeln daher, dass diese in Sitzungen dann echt sein können und nicht künstlich herbeigezogen. Wir würden möglicherweise in der Sitzung etwas zusammenbasteln, was ja bis jetzt gar nicht von alleine gekommen ist. Wenn es sie wirklich geben würde, dann hätte man ja schon vorher Eindrücke davon haben können, ohne Therapie.
Also auch wieder: Phantasiealarm!
Dass Traumatisches direkt auftaucht - das, was wir in den Sitzungen bearbeiten - ist sowieso nicht sehr wahrscheinlich, weil man es nicht verkraften würde. Höchstens Ausschnitte könnten auftauchen, nicht unbedingt traumatischer Art.
Aber bei ganz ganz Vielen tauchen mittlerweile oft spontane Rückerinnerungen auf. Vielleicht nicht bei dem Fragenden selbst, sonst wäre es ja kein Einwand. Aber es werden fühlbar mehr Menschen, die auch auf anderen Wegen als in einer Therapie (wo ja eben die obige "Gefahr" der Beeinflussung von manchen gesehen wird) Eindrücke von früheren Leben haben, und zwar in:
(Diese Erinnerungsformen kann man natürlich ähnlich kritisch diskutieren, so wie ich dies hier mit den Erinnerungen in Sitzungen tue, aber das würde hier zu weit führen.)
Der Lohn für die fleißigen und geduldigen LeserInnen unter Euch, die bis jetzt durchgehalten haben... 🙂 :
Drei ganz starke Argumente für Erinnerungen an wahre Ereignisse in früheren Leben:
- Sitzungsverlauf - Warum so?
- Symptome - Warum überhaupt?
- Heilung - Warum eigentlich?
Dieses Argument liegt in dem Ablauf einer Sitzung begründet: In therapeutischen Rückführungen taucht traumatisches Material auf, das nach unserer Theorie (s. kostenloses E-Book "Die Ursache der Probleme" auf der Schätze-Seite) verantwortlich für unsere heutigen Probleme ist und durch den Widerstand entsprechend mühsam erarbeitet werden muss.
Demnach wäre der Vorgang nach der Phantasie-Theorie in der Sitzung selbst (!!) folgender:
Das wäre ein wahres Wunderwerk!! Und wofür eigentlich das Ganze? Es ist ja nicht mal eine "nette Geschichte"...
Wir postulieren ja (im Gegensatz zur herkömmlichen Psychologie), dass jedes Symptom oder Problem, sei es körperlicher oder psychischer Art, eine real erlebte Ursache hat. Eine wirkliche Erfahrung steckt dahinter - in diesem oder in früheren Leben.
Daher könnte man sagen: kein Symptom ohne Vergangenheit. Und wenn in diesem Leben nichts auftaucht, ist es wahrscheinlich, dass die Ursache weiter zurück liegt.
Also kurz: Kein Symptom gäbe es ohne vergangene Erfahrungen und davon die allermeisten Symptome nicht ohne frühere Leben!
Also: dass es Symptome gibt, weist schon auf eine Realität dahinter hin!
Eine reale Erfahrung führte dazu - und deren Verdrängung.
Wie oben schon ausgeführt, führen wohl Phantasien und False Memories (s. Teil 1 dieses Artikels) nicht zu handfesten Symptomen und Verhaltensänderungen wie das ein (verdrängtes) Trauma tut.
Mit den Alternativerklärungen könnte man auch schlecht erklären, warum die Menschen sich genau so erleben und verhalten wie ein Mensch, der z.B. in einem früheren Leben von der Inquisition gefoltert und verbrannt wurde.
Oder wo die seelischen Gründe von Geburts- oder Muttermalen oder Behinderungen im heutigen Leben herstammen. Phantasien oder andere Erklärungsmöglichkeiten können diese schwerlich gebildet haben. (Dafür muss man natürlich wissen (glauben ist das falsche Wort), dass auch solche Phänomene eine seelische Ursache haben, aber das ist ja 1x1 😉 )
Warum ist Rückführungstherapie dann wirksam, wenn es sich bei den Erinnerungen nur um Phantasien, Kryptomnesie, Falsche Erinnerungen oder Erfahrungen aus der Akasha-Chronik handeln würde?
Dann lässt die Heilung der Symptome m.E. den Umkehrschluss zu, dass das Reale in den Sitzungen getroffen und durch die Bewusstwerdung und das Annehmen entschärft wurde. Und das bezieht sich ja nicht nur auf frühere Leben, es werden ja auch Situationen des heutigen Lebens bearbeitet und können zu denselben Ergebnissen führen.
Trauma ➡ Verdrängung ➡ Bewusstwerdung ➡ Heilung.
Warum sollte es sonst wirken, wenn es nicht ein echtes Erlebnis war?
Was wirkt, ist wirklich... 🙂
(Abgesehen davon: Wie ja alle "Phantasie-Argumente" auch für Erinnerungen an Ereignisse im heutigen Leben gelten könnten! Wer kann alle Erinnerungen des heutigen Lebens auf Realität überprüfen, wenn andere Zeugen z.B. die Wahrheit leugnen oder anders wahrgenommen haben? Aber dieses Argument haben wir ja schon oben ausgehebelt...)
Nach unserer Theorie (wie gesagt, bitte unbedingt hierzu das kostenlose E-Book "Die Ursache der Probleme" lesen!) sind die Probleme ja gerade durch den Widerstand gegen die traumatischen Situationen verursacht. Hätten wir sie in dem Moment annehmen können, hätten sie auch keine Auswirkungen (-> Symptome, Probleme) gehabt. Genau das NEIN zur Realität hat zu ihnen geführt.
Mit der Bewusstwerdung verhelfen wir der Realität gerade wieder zu ihrem Recht! Das "Ja! Es IST passiert!" ist genau das Annehmen, das uns heilt. Die Erinnerungen dann mit der Einschätzung "Phantasie" wieder zu einer Nicht-Realität zu machen, wäre dann absurd und das genaue Gegenteil dessen, was unsere Arbeit ja bringt und damit Effekte zeitigt...
Die Nähe der Eindrücke zu den heutigen Erfahrungen erklärt sich natürlich damit, dass wir die Realität dieser schmerzhaften Situationen, die wir bis jetzt nicht angenommen haben, durch den Widerstand verdammt sind zu wiederholen. Unselige Muster entstehen, die das Drama von einst reinszenieren... Also ist das "Symboldrama" eher das, was wir jetzt erleben, nicht die eigentlichen zurückliegenden Ereignisse... 😉
Die Probleme sind entstanden durch unsere Wahrnehmung und Nicht-Verarbeitung (Verdrängung, Verneinen) der früheren Realität. Das verdrängt, was wir damals für wahr gehalten und nicht ausgehalten haben: unsere Schuld, unseren Untergang, unseren Tod...
Nehmen wir das NEIN in der Therapie weg, erledigen sich auch die Symptome und Probleme, die mit diesen Ursachensituationen zusammenhingen.
Die Heilung halte ich für eines der stärksten Indizien für den Wahrheitsgehalt der Erinnerungen.
.....Und ist auch eigentlich ganz logisch. 🙂
Ich glaube, es ist deutlich geworden, dass die Alternativerklärungen Phantasie (bzw. Symboldrama, False Memories), Kryptomnesie, Akasha Chronik-Zugriffe einzeln gesehen und dann noch mehr in der Zusammenschau nicht sehr überzeugend sind.
Gerade der offene, nicht Druck in eine bestimmte Richtung ausübende, Charakter der Sitzungen zusammen mit dem geduldigen Durcharbeiten macht das Produzieren von Phantasien unwahrscheinlich und wenn Unwahres auftaucht, arbeiten wir uns zum wahren Kern durch, der sich hinter allem verbirgt.
Andere Zugänge als mein therapeutisches Vorgehen in den Sitzungen können wahrscheinlich mehr solcher "Fehlerquellen" in den Erinnerungen hervorrufen, sind anfälliger dafür und können dadurch fehlerbelasteter sein, z.B. in klassisch-hypnotherapeutischen Richtungen.
Auch Zugänge zu früheren Leben, die sich nur oberflächlich mit dem aufgetauchten früheren Leben beschäftigen, wie Rückführungen von CD oder Gruppenrückführungen, bergen sicher stärker die Gefahr von den dargestellten Verzerrungen.
Für mich, der ich ja tagtäglich mit diesen Erfahrungen der unterschiedlichsten Klient*innen (mit unterschiedlich starkem "Glauben" an Reinkarnation übrigens) in den zahllosen Sitzungen konfrontiert bin, sind die Alternativerklärungen sowieso noch einmal mehr sehr weit weg von der Realität. Diese Erfahrung hat ein Interessierter verständlicherweise aber nicht. Daher ja auch dieser (mal wieder) lange Text... 🙂
Der Nutzen der Behauptung oder des Zweifels, die Eindrücke in therapeutischen Rückführungssitzungen wären Phantasien, kann auch manchmal weniger wahrheits- als interessengeleitet sein.
Der Verstand hätte dann z.B. einen Grund, die Inhalte als nicht wahr einzustufen. Das wirkt angstreduzierend: Man müsste sich als Klient nicht ernsthaft mit den unbequemen Inhalten auseinandersetzen (bei unangenehmen Taten z.B.: "Ich war das ja gar nicht damals. Das ist eine Phantasie."). Also können die Zweifel oder das Wegschieben der Erfahrungen auch Ausdruck des Widerstandes sein, mit dem wir ja sowieso in der ganzen Arbeit zu tun haben. Verstand und Widerstand sind dann "partners in crime" 😉 .
Und als Wissenschaftler (oder überhaupt als "Skeptiker") müsste man sonst auch sein Weltbild oder die eigene Philosophie ändern. So kann man ausschließlich an dem weiter festhalten, was das heutige Leben bietet... 😉
Ich gehe mal stark davon aus, dass die hartnäckigen Skeptiker nie eine Rückführungstherapie (bei mir) gemacht haben. 🙂
Daher gilt: Mach Dir selber ein Bild -- wie immer: die Erfahrung zählt!
Dann urteilen.
Ich grüße Euch wie immer allerherzlichst!
Euer
Ulf Parczyk
Photos: Beitragsbild "Cleopatra- Having a little bath in milk" von Pascal; CC1.0 // "Cleopatra DIY costume toddle" von currystrumpet; CC2.0 // "diary writing" von Fredrik Rubensson, flickr; CC2.0 // "Hand hält Hammer"; public domain
Ulf Parczyk, Dipl.-Psych.:
Seit über 20 Jahren Praxisinhaber der PraeSenZ-Praxis für Rückführungstherapie. Ich bin neben meiner erfüllenden Tätigkeit als Therapeut auch Autor zahlreicher Blogartikel über die Themen Reinkarnationstherapie / Rückführungstherapie, Clearing & Fremdenergien, Selbsthilfe & Emotionen, über das JA zu Dir & zum Leben. Diese tiefgehenden & ausführlichen Texte sind teils als EBooks erschienen und deren Audios als Podcasts & auf Youtube.
Mir ist daran gelegen, in meinen Veröffentlichungen all mein Wissen weiter zu geben und offen über die Therapieformen und Hintergründe aufzuklären; nicht sehr populär in manchmal nicht ganz kurzen ;) und einfachen Texten. Aber ich glaube, es lohnt sich, sich mit ihnen und den Themen näher und nicht oberflächlich zu beschäftigen. Fast immer sind neben reiner Information tiefe Fragen und Anstöße enthalten, die Dich weiterbringen können. Im Netz wird wenig Ähnliches im deutschsprachigen Web zu finden sein.
Mehr zu meiner Person und meinem Werdegang hier: "Über mich"
Meine spezielle Website zu Karmischen Beziehungen (z.B. über Dualseelen, Probleme in Karmischen Beziehungen etc.) findest Du hier: Karmische Beziehungen, Karmische Liebe